Essen. Der aktuelle Blitzmarathon ist gestartet. Die Polizei will Raser aus dem Verkehr ziehen, denn überhöhte Geschwindigkeit ist der “Killer Nummer 1“ im Straßenverkehr. “Wir haben keine Lust mehr, die Schwerverletzen und Toten aus den Fahrzeugen zu holen“, sagt Pressesprecher Ulrich Faßbender.
Die Polizisten rücken aus, die Lasermessgeräte werden positioniert: Zum vierten Mal startete am Dienstag um 6 Uhr der Blitzmarathon in NRW. Auch in Essen wird gemessen. Eine Liste mit möglichen Messpunkten hat die Polizei im Vorfeld des Marathons veröffentlicht.
Alle 19 Minuten gab es im Jahr 2012 im Bereich des Polizeipräsidiums Essen einen Verkehrsunfall, so die Statistik der Polizei. Überhöhte Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen für Unfälle im Straßenverkehr - und noch viel mehr: "Überhöhte Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1", sagt Ulrich Faßbender, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums Essen.
Blitzmarathon soll auch auf die Problematik aufmerksam machen
"Wir haben keine Lust mehr, die Schwerverletzen und Toten aus den Fahrzeugen zu holen", sagt Ulrich Faßbender. Darum will die Polizei mit dem Blitzmarathon auch auf die Problematik der zu hohen Geschwindigkeit im Straßenverkehr aufmerksam machen. "Wir versprechen uns ein langfristiges Umdenken bei den Autofahrern", so Faßbender.
Der erste Blitzmarathon startete 2011. Erste Argumente für die Wirksamkeit haben die Befürworter der Aktion bereits: Die Zahl der Verkehrstoten sei in Essen gesunken, erklärt Faßbender: 2011 starben 15 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr, 2012 waren es elf Menschen, in diesem Jahr ist es bislang nur eine Person.
Wutstellen der Bürger werden auch bei diesem Blitzmarathon berücksichtigt
Im Vorfeld des zweiten Blitzmarathons konnten die Bürger der Polizei ihre sogenannten "Wutstellen" melden - Stellen, an denen ihrer Meinung nach besonders häufig gerast wird. Diese Meldung war beim aktuellen Marathon nicht möglich. Aber: An vielen der bereits gemeldeten Stellen stehen am Dienstag auch wieder die Messgeräte. Insgesamt gibt es im Rahmen der Aktion 140 bis 150 Messstellen in Essen und Mülheim. An die hundert Polizisten werden im Einsatz sein, hinzu kommen die Mitarbeiter der Kommunen.
Beim letzten Blitzmarathon im Oktober 2012 haben die Beamten des Polizeipräsidiums Essen über 20.000 Fahrzeuge gemessen. 815 waren zu schnell. Die höchste Geschwindigkeit erreichte ein Fahrer auf dem Sachsenring, der mit 72 Stundenkilometern statt der erlaubten 30 unterwegs war.