Essen. . Im Projekt „17/70“ verbringen Jugendliche und Senioren zusammen Freizeit. Die Zukunft des Projekts steht aber in Verbindung mit den verfügbaren finanziellen Mitteln. „17/70“ ist eines der Projekte, für die beim Firmenlauf gespendet werden kann.

Welche Themen beschäftigen eigentlich die Jugend von heute? Schule, Partys, Liebe? Sicher. Aber wie steht es um Themen wie das Altwerden, Demenz, der Glaube oder das Sterben? „Ich staune immer wieder, wie sehr sich Jugendliche auch mit solchen Themen beschäftigen“, sagt Marc Sustorf-Jagalski. „Es ist an der Zeit, eine Lanze für die Jugend zu brechen, der ja immer wieder unterstellt wird, sie denke in erster Linie an sich selbst.“

Marc Sustorf-Jagalski arbeitet bei der Ehrenamt Agentur Essen. Der 39-Jährige leitet dort das Projekt „17-70 – Junge Paten für Senioren“. Die Idee: Schüler übernehmen nach einer Vorbereitungszeit eine Art Patenschaft für einen alten Menschen in einem Seniorenheim und begleiten ihn ein Jahr lang.

Seit dem Start von „17/70“ im Jahr 2006 sind bereits mehr als 250 solcher Patenschaften entstanden. „Oft enden diese Beziehungen nicht mit dem Ende des Projektjahres, sondern bestehen als Freundschaft weiter“, sagt Sustorf-Jagalski. „Es ist toll zu sehen, wie sehr die Jugendlichen in dem Projekt aufgehen und sich damit identifizieren.“

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    Die Jugendlichen verschenken bei „17/70“ einen Teil ihrer Freizeit. Dabei können sie lernen, was es bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Sie erfahren, was es heißt, gebraucht zu werden. Und sie gewinnen an Lebenserfahrung.

    Doch die wahren Profiteure sind die Senioren in den Altenheimen. „Die Teilnehmer sind allesamt extrem einsame Menschen“, sagt Sustorf-Jagalski. Die Heimleitung kenne ihre Lebensumstände und entscheide, wer Betreuung durch einen Paten bekomme. Ausgewählt würden Heimbewohner, deren Kinder weit entfernt leben. Oder Menschen, die keine Kinder haben. Kurz: Käme nicht der Jugendliche zu Besuch, käme niemand.

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    Austausch der Generationen

    Doch was passiert bei diesen Treffen zwischen Jung und Alt? Nichts, das vordergründig spektakulär wäre. Und doch etwas, das beiden Seiten viel Freude bereitet: Gespräche werden geführt, Fotos angesehen, Bücher vorgelesen oder Lieder gesungen. Es ist ein Austausch der Generationen, eine Form des Voneinander-Lernens. „Es ist ein wichtiges Projekt“, sagt Sustorf-Jagalski. „Es hat mehrere Auszeichnungen bekommen, läuft gut und hat sich bewährt.“ Und trotzdem steht derzeit in Frage, ob es fortgesetzt werden kann. Es fehlt Geld. Damit sich das ändert, wirbt die Ehrenamt Agentur beim Firmenlauf um Spenden für das Projekt „17/70 – Junge Paten für Senioren.“