Vogelheim. .

Das jüngste Treffen der Bürgerinitiative (BI) gegen den wilden Autohandel in Bergeborbeck und Vogelheim begann mit einer gelinden Enttäuschung: Stadtplanungsdezernent Hans-Jürgen-Best , der mit der BI über die Arbeit der Ordnungsdienste vor Ort diskutieren wollte, sagte zwei Stunden vor Beginn der Versammlung im Minna-Deuper-Haus ab.

Einladung von Best

„Zumindest habe ich die Zusage für ein gemeinsames Gespräch im Rathaus erhalten“, sagt BI-Sprecher Uwe Splitt. Wenigstens etwas, denn mit Christian Kromberg, Chef des Ordnungsamtes, war auch der zweite Gast nicht erschienen. „Unentschuldigt – wieder einmal“, wie Splitt moniert. Zu gerne hätte die BI mit Kromberg über dessen Aussagen im WDR gesprochen. „Dort hat er leider mehr über die Vergangenheit und die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Autokino gesprochen, als über die aktuelle Lage und die Probleme im Stadtteil“, sagt Splitt.

Die sehen, laut Splitt, wie folgt aus: Zu den Händlern aus Osteuropa, die sich mehr und mehr in den anliegenden Straßen rund um die Hafenstraße verteilen, gesellen sich zunehmend auch „Anbieter“ und Fahrzeuge aus Holland, England und Frankreich. „Ohne Zulassung und oft ohne Umweltplakette“, sagt Splitt.

Ein beliebter Anlaufpunkt sei auch die Zulassungsstelle an der Hafenstraße/Ecke Bottroper Straße, die von etlichen Händlern nahezu belagert wird. Sehr zum Ärger der Anwohner, die sich mitunter schlicht belästigt fühlen. „Hier sollte die Stadt einmal prüfen, ob die Zulassungsstelle überhaupt betrieben werden darf, wenn es dort nicht genug Parkplätze gibt“, fordern Splitt und seine Mitstreiter.

Schon deshalb möchte Splitt künftig dem neuen Arbeitskreis beiwohnen dürfen, der sich explizit mit dem Autohandel in Bergeborbeck und Vogelheim befasst und kürzlich das erste Mal tagte. Mit von der Partie sind neben SPD-Ratsherr Friedhelm Klix, der selbst aktiv in der Bürgerinitiative tätig ist, Delegierte aller Ratsparteien und Hans-Jürgen Best, der das Gremium leitet. „Über die Ergebnisse der Zusammenkunft wurde die BI nicht informiert“, bedauert Splitt.

Da die externen Referate an diesem Abend ausfielen, beschäftigten sich die Teilnehmer mit anderen wichtigen Themen. Beispielsweise der angestrebten neuen Nutzung des derzeit immer noch gesperrten Parkplatzes an der Hafenstraße. Noch immer plädiert die BI darauf, dass die Grundstücksverwaltung Stadt Essen (GVE) das mit rund 30 Stellplätzen bestückte Areal bewirtschaften möge, um es beispielsweise künftig zu Events im nahe gelegenen Stadion freigeben zu können. „Für die Bewirtschaftung ist nicht einmal eine aufwändige Schranke notwendig“, sagt Splitt. „Zwei aufgesteckte Poller, die die Zufahrt blockieren, reichen völlig aus.“ Mit dem erwirtschafteten Parkgebühren könne die GVE die Kosten für eine Pflege des Parkplatzes decken.