„Die größte Investition der Stadt oder einer städtischen Tochter seit dem Bau des Rathauses.“ So skizziert OB Reinhard Paß gestern die Pläne der Messe, und das zeigt die Dimension, um die es geht. Neben dem Abriss des Messehauses Süd, sind das die wichtigsten Details:

Die Hallen

Das in Jahrzehnten zusammengewucherte Sammelsurium im Nordost-Teil der Messe wird durch vier neue, ebenerdige Großhallen ersetzt. Die altmodischen Doppelstockhallen sind dann Geschichte. Die Idee, die Decken der Hallen zu öffnen („Cabrio-Dächer“), wurde aus Kostengründen ebenso verworfen, wie innen liegende kleine Gärten („Gruga nebenan reicht“) oder ein gläserner „Skywalk“.

Parken

Das neue Parkhaus an der Norbert-straße, das ein Investor bauen soll, soll bis zu 850 Autos aufnehmen können. Zusätzlich gibt es eine Tiefgarage für 118 Autos unter dem Kongresszentrum. Eine Tiefgarage für „Kur vor Ort“ entfällt, dafür bleibt ein Teil des jetzigen Parkplatzes P 7 erhalten. „Das hat auch den Vorteil, dass wir im Grenzbereich zur Gruga weniger umbauen müssen.“ Auch kann die Zufahrtsrampe erhalten bleiben, vor dessen Antasten Baufachleute gewarnt hatten.

Das Kongress-Zentrum

Direkt am künftigen neuen Haupteingang an der Grugahalle entsteht auch ein Kongress-Zentrum, das Essen bislang in dieser Dimension nicht hat. Es wird ebenerdig eine große Halle für bis zu 2000 Besucher bekommen, die eine Glasfront zur Gruga besitzt und zusätzlich als Multifunktionshalle auch für Groß-Messen nutzbar sein wird. Mit diesem Kniff wird der Wegfall von Hallenfläche für den Parkplatz für „Kur vor Ort“ kompensiert. Zusätzlich gibt es im Untergeschoss - und damit fensterlos - drei weitere Kongress-Säle für bis zu 700 und zweimal jeweils für bis zu 400 Gäste. Das Kongress-Zentrum soll mit seinen Einnahmen helfen, die Miete für die neue Messe-Verwaltung auf dem Grundstück des abzureißenden Messehauses Süd zu verdienen.

Die Grugahalle

Um das neue Kongress-Zentrum in der Messe mit der gegenüberliegenden Halle zu verbinden, wird es einen unterirdischen, 20 Meter breiten Gang geben. An zwei Stellen soll es kleine gläserne Gärten geben, durch die Tageslicht in diesen Gang gelangt. Am Andockpunkt an die Grugahalle ist ein gläserner Kubus geplant. Kongresszentrum plus Grugahalle sollen das teure Aufstellen von Zelten etwa bei großen Hauptversammlungen künftig unnötig machen. Außerdem kann die bisherige Brückenverbindung zwischen Halle und Messe abgerissen werden - ein alter Gruga-Wunsch.

Die „Galeria“

Der schlauchartige Übergang, der bei der letzten Messe-Erweiterung um das Jahr 2000 Jahre recht aufwendig entstand, wird bereits wieder abgerissen und dient künftig der Lkw-Logistik für die neuen wie die alten Hallen. Vorteil: Andere Logistikflächen können überbaut werden, und die Messe Essen lässt sich bei Bedarf besser teilen, es können künftig leichter zwei Messe gleichzeitig stattfinden. Die Messe-Teile bleiben über mehrere Fußgängerbrücken miteinander verbunden.