Gut Ding braucht für gewöhnlich Weile. Im Falle von „Tofino“ brauchte das Ding wesentlich länger als nur eine Weile, aber gut ist es dann trotzdem geworden. Ursprünglich wollte Patrick Winter seinen Burger-Laden an der Witteringstraße 99 nämlich schon vor etwa einem Jahr eröffnen. Erhebliche Baumängel gepaart mit Rechtsstreitigkeiten brachten seine Pläne allerdings ein wenig durcheinander. „Irgendwann dachte ich sogar, dass es gar nichts mehr wird“, so Patrick Winter.

Als er mit „Tofino“ schon fast abgeschlossen hatte, bot sich dem 31-Jährigen eine andere Gelegenheit, in der Gastronomie Fuß zu fassen: Im Oktober letzten Jahres eröffnete er an der Rüttenscheider Straße 216 „T-Jacks“, einen kleinen Laden für außergewöhnliche Sandwiches und Kaffeespezialitäten.

Kaum öffnete „T-Jacks“ seine Türen, ging es mit „Tofino“ auch wieder vorwärts. Die Baumängel waren weitgehend behoben, die Renovierungen nahmen ihren Lauf. Dort, wo über Jahrzehnte Fleisch und Wurstwaren über den Ladentisch gingen, wurden in den vergangenen Monaten Wände rausgerissen, neue Leitungen gelegt, Böden verlegt. Überhaupt erinnert dort nichts mehr an die einstige Metzgerei.

Bei der Inneneinrichtung setzte der Inhaber gezielt auf natürliche und rustikale Elemente – wie es typisch für „Tofino“ ist. „Tofino ist eine Stadt in Kanada mit einer wunderschönen Natur“, erklärt Winter die Namensgebung für seinen Laden. Seine Gäste nehmen daher an derben Holztischen oder auf gemütlichen Sofas Platz. Über der Bar spenden Fabrikleuchten Licht. Die Speisekarte ist absichtlich überschaubar. Lediglich fünf bis sechs verschiedene Burger, zwei Salatvariationen und ein Steakgericht sind auf der Tafel angeschlagen. Dafür, so garantiert der Inhaber, seien alle Speisen frisch. Verzichten muss dennoch niemand. Selbst Veganer kommen auf ihre Kosten, wenn sie den „Blumen-Burger“ mit Sojabulette bestellen.

Wer nichts essen möchte – auch okay. Das „Tofino“ dürfte auch für Gäste interessant sein, die einfach nur einen Kaffee, einen „Hugo“ oder ein Bierchen trinken möchten. Somit reiht sich der Laden dann auch bestens in die bereits vorhandenen gastronomischen Betriebe im Umkreis ein. Patrick Winter freut sich jedenfalls, endlich Teil des Südviertels zu sein: „Ich habe hier viele tolle Nachbarn und hoffe, dass wir vielleicht alle zusammen etwas entwickeln können – im Kiez von Essen.“