Borbeck. .

Selten gestaltete sich eine Kunstausstellung in der Alten Cuesterey so vielseitig wie die der Künstlergruppe „Wir Fünf“, deren Akteure ab Samstag unisono eigene Werke gemeinsam präsentieren. Unter dem Titel „Kleiderbügel können mehr...“ zeigen sie zudem eine Installation, die sie zusammen exklusiv für die Borbecker entwickelt haben. Grund genug, kurz vor der Vernissage die unterschiedlichen Werke und Techniken des Quintetts einmal näher zu beleuchten.

Ein Schwerpunkt der Borbecker Ausstellung ist zweifelsohne die Malerei. Die Borbeckerin Brigitte von der Eltz, der Heisinger Helmut Seidel und Paul Hammer aus Oberhausen eint ihre Liebe zur Aktmalerei. Alle drei sind in der freien Akt-Malgruppe Essen Borbeck involviert. Paul Hammers Arbeiten jedoch fallen sprichwörtlich aus dem Rahmen:. „Ich zeige gerne Arbeiten, die auf die jeweiligen Räumlichkeiten zugeschnitten sind.“ Folgerichtig erstrecken sich seine Bilder wie ein Fries Meter lang durch die Cuesterey.

Brigitte von der Eltz setzt indes auf „gebräuchliche“ Formate und unter anderem aus Pastellfarben. „Ich fotografiere meine Motive, doch meine Bilder entstehen im Kopf“, beschreibt sie ihre Vorgehensweise. Objekte erhalten andere Farben und mitunter dadurch eine andere „Stofflichkeit“ als in der Realität. So entwickelt selbst profaner Rost eine ganz eigene Schönheit.

Bemerkenswert auch die Bilderserie „9/11“ von Helmut Seidel. Dabei legt der Heisinger mehrere Lagen Chinapapier übereinander, lässt die üppig aufgetragenen Wasserfarben „durchsickern“ und erhält so mehr und mehr verblassende „Durchschläge“ des ursprünglichen Bildes. Seine Serie entstand zehn Jahre nach dem Terroranschlag auf die Twintowers. „Und wie die Farben auf dem Papier, so verblasst auch die Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis“, beschreibt Seidel seine Intention.

Mit immensen Aufwand ist die Fotografik des Borbeckers Axel Fürch verbunden. Bis zu drei Monate lang hat er an den nun gezeigten Werken gearbeitet – und eröffnet dem Betrachter so einen völlig neuen Blick auf Bekanntes, das er am Computer zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verändert.

Eine klare Botschaft besitzen viele Steinskulpturen der Bildhauerin Maria Bussmann. Köpfe zeigt sie, und harmonische Formen, die sie z.B. „Auswaschung“ nennt. „Steine besitzen Charakter, den es zu entdecken und hervorzuholen gilt“, beschreibt sie ihre gefühlsbetonte Arbeitsweise.