Kray.

„Der Krayer Volksgarten zählt zu den sehenswertesten und beliebtesten Parks in Essen.“ Mit diesen Worten übergab Reinhard Paß nach zwei Jahren Sanierung den Volksgarten gestern wieder der Öffentlichkeit. Zwar befinde sich der Park durch seine Randlage nicht immer sofort im Blick aller Bürger, besitze jedoch mit zehn Hektar eine beachtliche Größe und lege mit seinem alten Baumbestand Zeugnis für eine lange Historie ab, so der Oberbürgermeister. Immerhin feiert der Park im Juni seinen 100. Geburtstag.

Über 133 000 Euro verschlang die Sanierung des Volksgartens - 80 000 € flossen aus Mitteln des Programms „Neue Wege zum Wasser“, 40 000 € kamen aus dem Topf für Ausgleichsmaßnahmen aus dem Ersatzflächenpool und 13 000 € steuerte die Van Eupen Stiftung hinzu. Geld, mit dem sofort 19 Kirschen und zwölf Pappeln gekauft wurden.

Der größte Batzen musste natürlich in die Renaturierung des großen Teiches im Zentrum des Volksgartens gesteckt werden. 4000 Kubikmeter Schlamm hatten sich über die Jahre am Boden angesammelt - Masse, die entfernt werden musste, weil sonst die Tier- und Pflanzenwelt nicht überlebt hätte.

Im Zuge dieser Maßnahme wurde dann auch das Ufer mit Röhricht, Schilf, Iris, Blutweiderich und Gräsern attraktiver gestaltet. Als Krönung konnten die Fontäne mit einer Wassersäule von bis zu zehn Metern sowie die Insel erneuert werden. Zusätzlich wurden neue Bänke angeschafft. Zur Feier des Tages drückten unter anderen Oberbürgermeister Paß, Umweltdezernentin Simone Raskob und Bezirksbürgermeister Arnold Kraemer auf den Knopf, um die Fontäne in Gang zu bringen.

Geprägt ist der Volksgarten, den es seit 1913 gibt, neben dem alten Baumbestand von leicht geneigten Spiel- und Liegewiesen, die den Eindruck von großzügiger Weite vermitteln. Ende der 1970er Jahre wurde der Park erweitert und besser an die umliegenden Wohngebiete angeschlossen.

720 Grünanlagen

Umweltdezernentin Raskob hob noch einmal deutlich das Engagement des Naturschutzvereins Volksgarten hervor, der die Patenschaft für den Park übernommen habe und auch die Geburtstagsfeier ausrichte. „Bei der derzeitigen Reduktion der Ressourcen in der Stadt können wir froh über eine solche Zusammenarbeit sein.“ Der Krayer Volksgarten, so Simone Raskob, soll fester Bestandteil des Antrages sein, mit dem sich Essen 2016 als grüne Stadt Europas bewerben will.

Immerhin hat Essen knapp 720 Grünanlagen mit einer Gesamtgröße von 605 Hektar sowie 1750 Hektar Erholungsdauerwald mit eingestreuten Wald- und Obstwiesen. Hinzu kommen 277 Außenanlagen an Schulen und Kindertagesstätten mit einer Größe von 100 Hektar. Kein Wunder also, dass Essen die drittgrünste Stadt in Deutschland nach Hannover und Magdeburg ist. Mal ehrlich, welche Stadt hat schon sechs Parks?