Es sind nur noch rund 20 Gärtner, die sich seit einer Stellenkürzung um den rund 65 Hektar großen Grugapark kümmern. Viel Fläche, viel Arbeit. Da ist Hilfe gern gesehen. Wie die der Essener Bürger, die am „Aktionstag der Freiwilligen“ bereits zum vierten Mal kräftig zur Tat schreiten. Ausgestattet mit Handschuhen, Spaten und Haken sind es diesmal rund 30 Hobbygärtner, die den gelernten Gärtnern für knapp sieben Stunden beispringen.
Im „Wüstenareal“ jäten sie den hartnäckigen Ackerschachtelhalm, im Waldtal reinigen sie den Bachlauf und in den Mustergärten pflanzen sie Blumen. Einige der Freiwilligen sind zum ersten Mal dabei, andere haben schon an vergangenen Aktionstagen teilgenommen. Besondere Kenntnisse sind nicht erforderlich; die entsprechenden Anleitungen erteilen die Fachkräfte. Das Arbeitswerkzeug wird gestellt. Mitbringen sollten die Helfer lediglich Spaß an der Arbeit in der freien Natur. Und der ist offensichtlich vorhanden. „Ich bin heute auf den Geschmack gekommen. Gartenarbeit ist wirklich eine nette Beschäftigung. Vielleicht werde ich sogar meinem Vater zukünftig mehr im Garten helfen“, lacht Studentin Jenny Schwarz. Für die 22-Jährige steht jedenfalls fest, dass sie auch beim Herbst-Aktionstag mitwirken will.
Ihr gegenüber kniet Olaf Wingender im Sand; neben ihm seine Kinder Alexandra und Marcello. Der Aktionstag, so schildert der Vater, sei eine völlig neue Erfahrung: „Vor 40 Jahren habe ich in der Gruga gelernt, dass man die Wege nicht verlassen darf. Nun sitze ich mitten im Beet.“
Für einige Helfer ist der Aktionstag aber nicht nur eine ungewöhnliche, sondern auch eine persönliche Angelegenheit: „Ich komme so gerne in die Gruga. Und weil ich mich immer an der Schönheit des Parks erfreue, möchte ich etwas zurückgeben“, sagt Angelika Wöhrmann. Dieser Park sei schließlich vor allem für eine Großstadt etwas ganz Besonderes, findet auch Thomas Kiehne, „da ist es selbstverständlich, dass wir alle einen Teil dazu beitragen,dies schöne Fleckchen Erde zu erhalten.“
Über so viel bürgerliches Engagement freuen sich anscheinend nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Gärtner. „Wer mag, der kann sich auch an anderen Tagen engagieren“, erzählt Carina Heitzig, Gärtnerin im Staudengarten. Freiwillige Helfer sind in der Gruga zu jeder Zeit willkommen. Kontakt. 215476.