Kray. .
Zum 100. Geburtstag ihrer Schule hat die Klasse 5b der Krayer Franz-Dinnendahl-Realschule ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Die Schüler begaben sich auf die Suche nach den Spuren von Franz Dinnendahl. Entstanden ist eine 30-minütige DVD-Dokumentation, die jetzt in der Schule gekauft werden kann.
Am Wochenende hat die Schule ihren 100. Geburtstag gefeiert, auch wenn ihr eigentliches Geburtsjahr schon 1912 war. Hervorgegangen aus einer katholischen Volksschule, hieß die Schule bis 1959 „Realschule für Jungen“, ehe sie in Dinnendahl-Schule umgetauft wurde.
Vor 40 Jahren kamen die ersten Mädchen hinzu, und seit Beginn des derzeit laufenden Schuljahres hat die Schule einen zweiten Standort – im Gebäude der ehemalige Richard-Schirrmann-Realschule in Stoppenberg, gegenüber von Zollverein.
Ein Extra-Raum für Ehemalige
Zum Schulfest gab es sogar einen extra Ehemaligen-Raum mit alten Fotos, auch alte Filme wurden gezeigt. „Die Verbindung vieler ehemaliger Schüler mit diesem Haus ist enorm“, sagt Christian Ponten, der Schulleiter.
Die Jungen und Mädchen der 5b haben unter Anleitung eines professionellen Filmemachers eine sehenswerte Dokumentation erschaffen, die auch Stadtkennern noch Neues bieten dürfte: Die Schüler besichtigen die Dinnendahl-Plakette, die in der Trentelgasse hängt, gleich hinterm Grillo-Theater in der Innenstadt, im ehemaligen Hauptzollamt.
Weiter geht die Reise zur „Kunstwerkerhütte“, den Dinnendahlschen Fabriken an der Westfalenstraße, die vor knapp 15 Jahren in einen Wohnkomplex umgebaut wurde. Die Schüler zeigen dem Zuschauer ein Modell von Dinnendahls „Balancier-Dampfmaschine“, das im Ruhrmuseum auf Zollverein steht, und schließlich lassen sie sich von Harald Vogelsang (Steeler Archiv) den Geburtsort Dinnendahls zeigen, die Horster Mühle an der Ruhr, heute steht dort ein Wasserkraftwerk. Dinnendahl, so lernen die Zuschauer, hat zunächst dort als Viehhirt gearbeitet, ehe er seine wahre Leidenschaft entdeckte.
Franz Dinnendahl gilt als Industriepionier, er baute eine der ersten Dampfmaschinen Deutschlands. Er starb verarmt. Wirtschaftlicher Erfolg war ihm nicht vergönnt, trotz des späten Ruhms, der ihm bis heute zuteil wird. Der Film endet mit einem Besuch der Schüler am Grab Dinnendahls, er liegt auf dem Südwestfriedhof in Fulerum.