„Ich wollte doch nur die drei Männer mit Feuer verjagen“, erklärt der 52-jährige, durch langjährigen Alkoholmissbrauch psychisch kranke Angeklagte, wie es zum Brand in seiner Wohnung im Mehrfamilienhaus an der Kurfürstenstraße kommen konnte. An drei Stellen im Badezimmer brannten am Nachmittag des 16. Oktober 2012 Zeitungen. Die Wohnung in der zweiten Etage war völlig verqualmt, als die Polizei die Tür eintrat. Im aktuellen Verfahren vor dem Landgericht geht es nun um die Unterbringung des 52-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Denn die drei Männer existieren nur in der Phantasie des Beschuldigten. Wieder einmal hatte er eineinhalb Flaschen Wein getrunken und sich hingelegt. Als er aufwachte, „standen die drei Leute bei mir.“ „Ich habe versucht sie mit einem Stock am Bein zu treffen.“ Schon mehrfach hatte er derartigen Phantasie-Besuch. „Wenn ich so etwas habe, gehe ich zum Huyssenstift.“ Am 16. Oktober ging er nicht in die Klinik.
Er will eine Kerze angezündet, und sich wieder hingelegt haben. Die Kerze müsse heruntergefallen sein und die Zeitungen auf dem Boden angezündet haben, vermutet er. Mit dem brennenden Papier sei er ins Bad gelaufen, um zu löschen. Die Männer sollen immer noch da gewesen sein: „Ich dachte, sie bekommen Angst, wenn ich Feuer dran halte.“ Durch den Qualm bekam er selber Angst. Er klopfte an die Wand, suchte Hilfe bei den Nachbarn. Die riefen die Polizei. Eine Kerze fanden die Beamten allerdings nicht. Doch der Beschuldigte ist sicher: „Sie muss da gewesen sein, unter dem Tisch.“- Die Kammer setzte zwei weitere Verhandlungstermine an.