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Eine Millionen Euro hat der Betreiber des Elisabeth-Krankenhaus in die Modernisierung der Kreißsäle gesteckt. Ab Mai soll der neue Komplex genutzt werden.

Im Elisabeth-Krankenhaus in Huttrop kamen im vergangenen Jahr die meisten Kinder in ganz NRW auf die Welt. Nun hat Betreiber Contilia aufgerüstet und für eine Million Euro den Bereich der mittlerweile fünf Kreißsäle ausgebaut, modernisiert und aufgehübscht.

Das klingt nach viel Geld für eine Frischzellenkur für die Parade-Station – und das ist es auch. „Die zunehmende Geburtenzahl der Klinik hat den Ausbau erfordert“, stellt Prof. Stefan Niesert, Direktor der Frauenklinik und des Zentrums Mutter und Kind, fest. Seit dem letzten großen Umbau vor zehn Jahren ist die Geburtenzahl von 1200 auf 1900 im Jahr gewachsen. Pro Schicht arbeiten mittlerweile drei bis vier Hebammen und drei Ärzte.

Dorothee Renzel-Walter, Sprecherin von Contilia, vermittelt einen Eindruck vom Aufwand, der in den vergangenen fünf Monaten in der Frauenklinik im Elisabeth betrieben wurde. „Wir haben einen neuen Gebäudeteil angebaut und konnten so unseren angestammten Platz in der vierten Etage von knapp 260 auf 330 Quadratmeter erhöhen“, berichtet sie. Im Anbau ist ein neuer Kreißsaal entstanden und ein Technik-Raum, in dem u.a. der Herzschlag der ungeborenen Kinder überwacht werden kann.

Sehen lassen können sich nicht nur die neuen Räume, sondern auch die vier „alten“ Kreißsäle, die wohl auch die Mütter nicht mehr wiedererkennen würden, die hier einige der intensivsten Stunden ihres Leben zugebracht haben. Hell und lichtdurchflutet geht es zu, Möbel und Boden sind ebenfalls aus einem hellen Holz. Kühle Kacheloptik findet man im Kreißsaalbereich im Elisabeth nicht.

Auch funktional standen Verbesserungen an. Alle Kreißsäle haben eine Kindereinheit, an der die Ärzte die notwendigen Untersuchungen der Neugeborenen nach der Geburt durchführen können, ohne sie von der Mutter zu trennen. Zwei Säle sind mit Wannen für Entspannungsbäder bzw. Wassergeburten bestückt. Eine kleine Technik-Station spielt auf Wunsch die Lieblingsmusik der werdenden Mütter.

Mindestens ebenso wichtig ist für Prof. Stefan Niesert das, was sich hinter den Wänden abspielt. Denn hier, unsichtbar aber direkt nebenan, befindet sich die Intensivstation für die Kinder. Prof. Niesert: „Wir können bei Komplikationen jederzeit ganz schnell handeln, die räumliche Nähe ist Teil des Konzepts. Die Intensivstation ist wie ein Sicherheitsgurt den man hoffentlich nie wirklich braucht aber der beruhigt, wenn er vorhanden ist.“

Das Elisabeth-Krankenhaus, Klara-Klopp-Weg 3, stellt den neuen Kreißsaal-Komplex am 29. April, von 16-19 Uhr vor. Normalerweise bietet das Haus nur virtuelle Führungen in dem sensiblen Bereich an