„Bei der Mülltrennung siegen oft Bequemlichkeit und Unwissenheit“, das ist ein Fazit aus der Studie „BinCam – zeig mir Deinen Müll“, an der sich 37 Studenten im Alter zwischen 19 und 30 Jahren beteiligten. Ausgangssituation ist die Tatsache, dass jeder Einzelne im Schnitt 600 Kilo Abfall pro Jahr verursacht - daran wollten Studenten und Wissenschafter der Universität Duisburg-Essen etwas ändern.
Sechs Wohngemeinschaften in Duisburger und Essener Studentenwohnheimen wurden dafür fünf Wochen lang begleitet. Eine Handykamera dokumentierte alles, was in die Restmülltonne geworfen wurde. Fragebögen und Interviews zeigten zudem, wie jeder Einzelne über Recycling denkt. Die Studie zeigt, dass die Teilnehmer sich von Woche zu Woche weniger mit ihrem Recycling-Verhalten beschäftigten. Bemerkenswert: Obwohl ein Poster die unterschiedlichen Abfallarten erklärte, verbesserte sich ihr Wissen darüber nicht wesentlich. Einhellige Meinung vieler Studenten war auch, dass Rest- und Recyclingabfall am Ende ohnehin in einem großen Containern laden.
Justine Matejczyk (26) hat Kognitions- und Medienwissenschaften studiert und ihre Masterarbeit über das Projekt unter der Betreuung von Prof. Dr. Nicole Krämer geschrieben. Ihr Fazit: „Wir hatten erwartet, dass unsere Studie das Einkaufsverhalten verändert. Doch sowohl vor als auch nach dem Projekt wurden die Einkäufe eher mittelmäßig geplant. Es wurde also nicht weniger Essen verschwendet und nicht mehr recycelt.“ Erfreulich sei der soziale Effekt: So wurden Tipps zur Mülltrennung ausgetauscht und das Thema rückte stärker ins Bewusstsein.