Essen. Sie ist Anlaufstelle für alle, die mit der großen Zahl der Studienanfänger durch den doppelten Abiturjahrgang zu tun haben werden: Carina Wagener (33) ist Projektleiterin im Dezernat für Hochschulentwicklungsplanung der Uni Duisburg-Essen. Die Raum-Not an der Hochschule ist für sie die größte Herausforderung.

Wenn man zur Beauftragten einer Hochschule für den doppelten Abiturjahrgang ernannt wird, der im Herbst 2013 an die Uni kommt, was macht man dann als erstes? „Mit allen reden“, sagt Carina Wagener (33). Die Projektleiterin ist im Dezernat für Hochschulentwicklungsplanung seit Ende 2009 offiziell vor allem mit diesem einen Thema beschäftigt: dem doppelten Abiturjahrgang.

Raum-Not ist die größte Herausforderung

Mit allen reden, das heißt: Mit dem Studentenwerk, wegen der Mensa und wegen der Studentenwohnheime. Mit dem Gebäudemanagement der Hochschule, nicht zuletzt wegen der Raum-Not. „Sie ist die größte Herausforderung“, sagt Carina Wagener. Schwieriger noch als Seminarräume, Verwaltungstrakte oder Hörsäle zu organisieren, sei die Frage: Woher bekommt man zusätzliche Labor-Räume?

Reden muss man auch mit dem Akademischen Beratungszentrum der Uni; das ist die Stelle, an der die meisten studieninteressierten Schüler als erstes auflaufen, danach kommt direkt das Studentensekretariat, dort, wo man sich einschreibt, und dann wären da noch viele Externe: die Arbeitsämter. Die Nahverkehrsbetriebe in Essen und Duisburg, schließlich sitzen in der U-Bahnen zum Berliner Platz demnächst noch ein paar mehr Studenten als sonst. Und die Städte natürlich, die Rathäuser. In Essen zum Beispiel mietet die Uni regelmäßig die Grugahalle an, um dort Klausuren schreiben zu lassen, jetzt schon, obwohl der doppelte Abijahrgang noch gar nicht da ist.

Qualität der Lehre muss gesichert werden

„Wir verstehen uns hier als erste Ansprechpartner, wir koordinieren, die Entscheidungen fallen dann in der Verwaltung und im Rektorat“, erklärt Carina Wagener. Trotzdem käme es regelmäßig vor, dass Eltern und Schüler direkt bei ihr persönlich anrufen, wegen drängender Fragen zum Studienbeginn im Wintersemester.

Es ist aber nicht nur so, dass bald einfach nur mehr Leute kommen. „Man kann die Lehrveranstaltungen ja nicht einfach noch voller machen“, sagt Carina Wagener. Um die Qualität der Lehre zu sichern, sei seit Jahren ein komplettes Programm aufgestellt worden; insgesamt 30 neue „professorale Arbeitsgruppen“ wurden eingerichtet, so heißt das offiziell.

Die Qualität der Lehre sichere auch ein seit Jahren erprobtes Evaluationsprogramm: Studenten werden dazu angehalten, nach jeder Lehrveranstaltung einen Feedback-bogen auszufüllen. Der werde anonym ausgewertet. „Ohne hochschuldidaktische Qualifikationen“, betont Uni-Sprecherin Beate Kostka, „kommt man heute als Dozent nicht mehr weit.“