Rellinghausen. .

Die Temperaturen sind gestiegen. Für Frösche und Kröten ist das der Startschuss, zu ihren Laichgewässern zu wandern - so spät im Jahr wie selten. 25 Schüler der Klasse 6b der Albert-Einstein-Realschule kamen jetzt mit ihrem Biologielehrer und ihren Eltern bei Einbruch der Dunkelheit zur Schellenbergstraße, um dort die Krötenwanderung zu beobachten. Im Bio-Unterricht wurde das Thema Amphibien unter dem Aspekt Anpassung und Überwinterung von Lebewesen sowie dem aktiven Naturschutz vor der Haus- beziehungsweise Schultür behandelt. Die Kinder halfen an diesem Abend beim Aufstellen der Absperrungen und trugen die Kröten zu den jeweiligen Laichplätzen.

Die Absperrung der Schellenbergstraße ist deswegen erforderlich, weil die Kröten, Frösche, Molche und sogar Salamander die Straße aufgrund der zahlreichen Laichplätze in unterschiedlichen Richtungen überqueren. Das bedeutet, dass man nicht, wie beispielsweise an der Heisinger Straße einen Zaun aufstellen kann, von dem alle Kröten aufgefangen werden, weil sie dort alle in eine Richtung zum Teich auf der anderen Seite wollen. Die Amphibien wandern im Frühjahr zwischen Ende Februar und Ende April, je nach Witterungsverhältnissen. In diesem Jahr war alles anders. Durch die langanhaltende Kälte liefen sie erst Anfang April los. Sie wandern in den Abendstunden, wenn es dunkel wird, und laufen bis zum Morgengrauen. Die Krötenwanderung beginnt ab acht Grad. Besonders zahlreich wandern die Tiere bei Regen.

Jedes Jahr gibt es große Verluste durch den Autoverkehr

Jedes Jahr gibt es große Verluste, weil zahlreiche Kröten dem Autoverkehr zum Opfer fallen. Amphibien sind nach Auskunft des Nabu (Naturschutzbund Ruhr) schützenswert. Sie fressen Insekten wie Spinnen und Käfer oder dienen selbst als Nahrung für Raubvögel wie Graureiher und Störche. Wenn die Straße nicht gesperrt würde, würden jeden Abend unzählige Amphibien sterben, denn an der Schellenbergstraße wandern nach Schätzungen des Nabu rund 3000 Kröten und Frösche.