Rezo Tschchikwischwili hat in seinem Leben schon mehr als 100 Rollen gespielt. Eine übernimmt er immer wieder besonders gerne. Es ist die des Helfers, des karitativen Strippenziehers, Spendensammlers, Vermittlers. Denn Tschchikwischwili, 1957 in Tiflis geboren, hat seine Heimat bis heute nicht vergessen. Regelmäßig kommt er nach Georgien zurück. Nicht nur, weil es dort immer noch viele künstlerische Anfragen gibt. Tschchikwischwili will Brücken bauen. Künstlerische, aber auch soziale. Zwei erfolgreiche Liederabende hat das langjährige Ensemble-Mitglied des Grillo-Theaters in den vergangen Jahren schon organisiert, um die medizinische Versorgung in einer Klinik in Ozurgeti, Hauptstadt der bitterarmen Region Guria, zu verbessern. Nun gehen Rezo & Freunde ein weiteres Mal auf die Bühne für den guten Zweck. Am Montag, 22. April, sind Kabarettisten wie Hagen Rether und der Gitarrist Rafael Cortes, Schauspieler-Kollege Arved Birnbaum und Mitglieder des Theater Thesth mit dabei, wenn Tschchikwischwili im GOP-Varieté einen Gala-Abend zugunsten behinderter Kinder in Georgien ausrichtet, die unter infantiler Cerebralparese, kurz ICP, leiden.

Tschchikwischwili will dafür sorgen, dass sich die Rehabilitationsmöglichkeiten für diese Kinder verbessern, damit sie tagesklinisch behandelt werden können. Viele Eltern müssten ansonsten 400 Kilometer bis in die nächste Stadt fahren, um Behandlungsmöglichkeiten wie Ergotherapie, Logopädie oder Krankengymnastik für ihre Kinder in Anspruch nehmen zu können, erzählt Tschchikwischwili, der inzwischen seit fast 20 Jahren in Essen lebt und arbeitet. „Man kann sich kaum verstellen, in welcher Armut die Leute leben“, weiß der 56-Jährige aus eigener Anschauung. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Rolf Fliß, der mit Tschchikwischwili die Ansicht teilt: „Es gibt nichts Besseres, als anderen zu helfen.“