Obwohl die Anzahl der Unfälle in Essen und Mülheim an der Ruhr 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent gestiegen ist, zieht die Polizei eine positive Bilanz.
Das Polizeipräsidium Essen legte am Dienstag die Statistiken zur Unfallentwicklung vor: 27 270 Verkehrsunfälle insgesamt, 2831 Verletzte und 15 Tote in den Städten Essen und Mülheim. Im Vergleich zu 2007 sind im vergangenen Jahr vier Menschen mehr tödlich verunglückt. Positiv ist jedoch, dass 2008 kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet wurde. „Darauf sind wir besonders stolz”, sagte Burkhard Kowitz, Leiter der Verkehrsdirektion. Auch dank der 2008 gegründeten Kinderunfallkommission konnte die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Kindern um 13,4 Prozent gesenkt werden. „Mit diesen fantastischen Zahlen liegen wir erstmals unter dem Landesdurchschnitt”, betonte Kowitz.
Auffällig ist die besonders hohe Beteiligung von Senioren bei den Unfällen mit Todesfolge. Deshalb fordert Kowitz Gesundheitsuntersuchen für alle Autofahrer ab 65.
Besorgniserregend sei auch die Steigerung bei Verkehrsunfällen mit jungen Erwachsenen sowie die hohe Anzahl der Verkehrsunfallfluchten in Essen. Allerdings wird etwa jede zweite Fahrerflucht aufgeklärt.
Häufige Unfallstellen in Essen sind nach wie vor Kreuzung Altendorfer/Helenenstraße, die Kreuzung Alte Bottroper/Weidkamp, Schützenbahn und Viehofer Platz sowie die Altendorfer Straße an der Gesamtschule Bockmühle. Aufgrund der Bauarebieten am Beitz-Boulevard ist nun auch der Bereich Hans-Böckler-/Frohnhauser Straße ein Gefahrenpunkt. Sie wird häufig als Schleichweg nach Altendorf benutzt.
Kowitz kündigte an, künftig konsequent die Gurtpflicht zu kontrollieren („Ein Aufprall mit Tempo 50 entspricht einem Sprung vom Zehn-Meter-Brett - ohne Wasser im Becken”) und Alkohol- sowie Temposünder zu verfolgen.