Beim „Deutschen Schulpreis“, der als renommiertester und bestdotierter Wettbewerb für Schulen in Deutschland gilt, ist das Gymnasium Essen Werden in der vorletzten Runde ausgeschieden. Von 144 Bewerbern war es in die Runde der letzten 20 gelangt und bekam im Januar Besuch der Jury.

Die wählte aus den „Top 20“ jetzt 15 Schulen aus, die nun offiziell für den Schulpreis nominiert sind und bereits ein erstes Preisgeld von 2000 Euro erhalten – Werden ist nicht mehr dabei.

Aus den 15 nominierten Schulen – darunter ein Gymnasium in Oberhausen und eine Gesamtschule in Marl – wird im Juni die Siegerschule gekürt. Sie erhält 100 000 Euro zur freien Verfügung. Der Schulpreis wird seit 2006 verliehen, dahinter stehen die Stiftungen Robert Bosch und Heidehof. Den ersten Schulpreis gewann eine Grundschule in der Dortmunder Nordstadt. Eine Essener Schule ist noch nie siegreich aus dem Wettbewerb hervorgegangen. Neben dem Gymnasium Werden wurden jetzt ein Bonner Berufskolleg, zwei „Werkrealschulen“ aus Baden-Württemberg und ein privates Lehrinstitut aus München aussortiert.

„Allein zu den besten 20 zu zählen und Besuch von der Jury zu bekommen, ist ein Qualitätsmerkmal“, erklärte gestern tröstend ein Sprecher der Bosch-Stiftung auf Anfrage dieser Zeitung. Zu den einzelnen Entscheidungen wolle man sich aber nicht äußern. Die Jury ermittelt Deutschlands beste Schule nach Kriterien wie dem Umgang mit Vielfalt, der Unterrichtsqualität, der Leistung der Schüler. Im Januar hatte die Jury die Schule zwei Tage lang besucht, hatte 40 Unterrichtsstunden inspiziert und Gespräche mit der Schulleitung, Lehrern, Eltern und Schülern geführt. Damals war bereits ausdrücklich das „gute Klima“ an der Schule gelobt worden.

Das Gymnasium Werden zählt zu den größten Schulen der Stadt. Bei den Anmeldungen fürs kommende Schuljahr erzielte die Schule den höchsten Wert aller städtischen Gymnasien. Regional bekannt ist die Schule für ihr Tanz-Abitur, das als bundesweit einzigartig gilt. „Wir sind durchaus enttäuscht, dass wir nicht nominiert worden sind“, räumte Schulleiterin Felicitas Schönau auf Anfrage ein. Aber: „Allein die Teilnahme an diesem Wettbewerb lohnt sich. Es findet eine Art Selbstvergewisserung statt bei allen Beteiligten, man schaut als Schule noch mal ganz genau, wo man gerade steht. Und dass die Jury uns besucht hat, ist für uns ein großer Erfolg.“