Der Essener Arbeitsmarkt erwacht langsam aus seinem Winterschlaf, die Frühjahrsbelebung lässt noch auf sich warten und die Zahl der Arbeitslosen schmilzt nur langsam ab: Im März waren bei der Agentur für Arbeit am Berliner Platz 36.136 Bürger ohne Job gemeldet. Das waren 347 weniger als im Monat zuvor, jedoch 397 mehr als zum Stichtag im März des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nur hinter dem Komma: von 12,8 im Februar auf aktuell 12,6 Prozent. Der Rückgang mache sich in allen Altersgruppen bemerkbar.

Nach dem Winter sind immerhin leichte Tendenzen zum Guten zu erkennen: Mehr Menschen bekommen einen Job, weniger verlieren ihre Stelle, hat Klaus Peters, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, festgestellt: „Es sind wieder vermehrte Abmeldungen in Arbeit zu verzeichnen, ebenso gehen die neuen Arbeitslosenmeldungen aus Beschäftigung heraus zurück.“ Peters will sich jedoch nicht festlegen, ob sich aus dieser Entwicklung ein Trend entwickeln wird. Für eine zuverlässige Prognose sei es noch zu früh: „Aber ich bin durchaus optimistisch“, meint der Geschäftsführer. Wo es hin geht, nach oben oder nach unten, werden die kommenden zwei Monate entscheiden.

Der stärkere Zugang an offenen Stellen lässt zumindest hoffen: 3025 waren der Agentur für Arbeit Ende März gemeldet, was einem Anstieg von 2,2 Prozent entspricht. Die witterungsabhängigen Branchen halten sich dabei naturgemäß noch zurück. „Aber erste Gespräche mit Arbeitgebern deuten auf eine kommende Belebung“, zeigt sich Peters zuversichtlich. Selbst wenn der Frühling auch auf dem Stellenmarkt auf sich warten ließe, geht der Arbeitsmarktexperte davon aus, dass die Bedarfe nach Ostern zunehmen. Ein gutes Signal sei, dass knapp 97 Prozent aller Stellen sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sind.

Selbst den Jugendlichen fehlt zurzeit die Aufbruchstimmung. Noch legen sie sich nicht fest, was nach der Schule kommen soll: eine Ausbildung oder ein Studium. Wichtig sei es aber, sich einen Termin bei der Berufsberatung der Agentur geben zu lassen. Aktuell fragen Mitarbeiter der Behörde flächendeckend die Ausbildungsbereitschaft bei den Arbeitgebern ab, um jede Stelle in den Bestand aufnehmen zu können.