Stoppenberg. .
Sie ist eine soziale Skulptur, die jedermann mitgestalten kann, sie soll den Bergbau und viele Momente des Lebens im Bezirk verewigen und besteht aus Granit, Beton und Stahl: Der ehemalige Recklinghäuser Bergmann Mike Lambrecht will auf der verwilderten Grünfläche an Arendahls Wiese/Im Mühlenbruch die „Wall of Love“ errichten. Unterstützung hat er schon. Jetzt fehlen noch potente Sponsoren.
Botschaften in Granit
„Ich habe eine Vorliebe für den Bergbau, und vor knapp drei Jahren hatte ich die spontane Idee, eine Plattform für die Vergangenheit des Ruhrgebiets zu schaffen. Sie soll die Geschichte von Menschen, deren Leben vom Bergbau geprägt war, in die Gegenwart transportieren“, erläutert Lambert.
Eine Zeit lang ging Lambert mit seiner Liebeswand im Kopf schwanger, dann traf er die Künstlerinnen Karoline Dumpe und Monika Simon, die ihm die Liebeserklärung an den Bergbau konkret in Stein entwickelten. Bestehen soll die begehbare Skulptur aus Betonwänden und -stelen. Auf denen sollen kleine und größere Granitplatten angebracht werden, die Facetten des Bergbaus, ein Bild des Ex-Zollverein-Betriebsrates Heinrich Imig oder das Bergarbeiterlied, verewigt werden. Das wird möglich durch Lasertechnik. „Wir werden zusammenarbeiten mit der Gewerkschaft IGBCE, dem Geschichtskreis Stoppenberg oder dem Zollverein-Archiv“, erläutert Lambert.
Doch die Skulptur soll mehr werden. Privatpersonen, Vereine und Institutionen aus dem Umfeld sollen sich ebenfalls mit Tafeln beteiligen, ein Patchwork des Bezirkslebens aus Glückwünschen, Statements und vielem mehr zusammenstellen. Das Geld, das dadurch eingenommen wird, soll in den Erhalt der Fläche und der Skulptur gesteckt werden. Doch auch das ist noch nicht alles: Die Grünfläche soll sich entwickeln zu einem Anlaufpunkt mit Aufenthaltsqualität.
Betreiben soll das Ganze, das ausdrücklich kein befristetes Projekt sein soll, sondern eine kontinuierliche Einrichtung, ein noch zu gründender Verein. Doch der wird sicherlich nicht die nötigen Gelder alleine zusammenkratzen. Die Bezirksvertretung VI unterstützt das Projekt, doch viel Geld hat sie nicht. „Wir haben positive Signale von Sponsoren, suchen aber natürlich weiter“, sagt Lambert. Wenn alles glatt geht, dann will er die ersten Wände und Stelen – die Skulptur wird wohl Stück für Stück entstehen – schon im Frühjahr des kommenden Jahres errichten. Ein Frühling der Liebe in Stoppenberg?