Obwohl der Frühling weiter auf sich warten lässt, wurde jetzt der Gemeinschaftsgartens im Siepental eröffnet. Die Idee des ungewöhnlichen Projekts ist einfach: Auf dem 300 Quadratmeter großen Gelände können Hobbygärtner jeden Alters Nutzpflanzen anbauen.

Das Konzept für den offenen Garten im Siepental stammt von der Gruppe „Transition Town“, die sich regelmäßig an der Volkshochschule trifft und über Nachhaltigkeit diskutiert. Ins Boot geholt wurde außerdem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

„Wir haben uns zunächst verschiedene Flächen angeschaut. Das Siepental hat sich angeboten, weil viele von uns hier in der Nähe wohnen“, erklärt Jeanette Schulz, Mitglied von „Transition Town“. Nach Gesprächen mit Grün und Gruga einigte man sich schließlich.

Noch ist es nur eine Wiese. Aber schon bald sollen Kartoffeln, Radieschen oder Johannisbeeren die Fläche zu einem nützlichen Ort machen. Organisator Rudolf Rabe betonte zur Eröffnung auch die politische Dimension des Projekts: „Wichtig ist: Wir sind kein Gartenverein, sondern eine Bürgerinitiative. Und wir wollen eine Antwort auf Verschwendung und knapper werdende Ressourcen geben.“ Die Initiatoren des Gemeinschaftsgartens denken global. Gehandelt wird aber lokal. „Wir übernehmen in unserem Gemeinschaftsgarten Verantwortung für die Natur“, erklärt Rudolf Rabe.

Das Konzept ist demokratisch. Wer sich einbringen will, kann das tun. Drei Regeln gibt es aber, sagt Marie-Rose Joos vom Bund und Umwelt und Naturschutz: „Kein gefährlichen Pestizide, kein Torf, keine „invasiven“ Pflanzen, die andere Pflanzen verdrängen könnten.“ Denn dabei verletze man die Grundsätze des Gartens und schade der Natur.

Neugierig sind auch die Anwohner auf das neue Projekt: Christian und Rita Specht aus der Nachbarschaft schauten mit Töchterchen Karla vorbei, um sich den Gemeinschaftsgarten einmal anzuschauen. „Leider haben wir keinen Garten, bisher müssen wir unsere Tomaten auf dem Balkon anbauen“, erzählen die beiden. Jetzt wollen sie sie sich gerne beim Gemeinschaftsgarten beteiligen.