Prof. Fritz Bohnsack wird am 5. April 90 Jahre alt. Kein Grund für den 1988 emeritierten Schulpädagogen der damaligen Uni Essen, in seiner Kreativität und Schaffenskraft nachzulassen. In diesem Jahr erschien sein jüngstes Buch mit dem Titel „Wie Schüler die Schule erleben. Zur Bedeutung der Anerkennung, der Bestätigung und der Akzeptanz von Schwäche“. Freunde und Kollegen laden zu seinen Ehren zu einer akademischen Geburtstagsfeier in der Uni am Freitag, 5. April, 11 bis 17.30 Uhr, im Senatssitzungssaal am Campus Essen, (T01 S04 B34) ein.
Zahlreiche Weggefährten haben sich angesagt, um die bis heute ausstrahlende Schule und Wirkungskraft Fritz Bohnsacks zu beleuchten. Über die Anfänge an der reformorientierten Universität Essen wird Prof. Peter Neumann-Mahlkau berichten. Fachkollegen und Mitstreiter beleuchten dann, welche Wirkungen die Bohnsacksche Pädagogik bundesweit auslöste. Bis heute sind seine Forschungen und Publikationen davon geprägt, Lern- und Bildungsprozesse zu ermöglichen, die als sinnvoll erlebt werden.
Ein „Lob der Schwachheit“ wird Prof. Horst Rumpf (Frankfurt/Darmstadt) aussprechen. Prof. Dr. Hilbert Meyer (Oldenburg) appelliert an die Schüler in ihrer Verantwortung für das Erfolgserlebnis ihres Lehrers. Emotion und Achtsamkeit in Schule und Unterricht stellt Prof. Josef Keuffer (Hamburg) in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Michael Maas (Essen) befasst sich mit der Komik im jugendlichen Alter im schulischen Kontext.
Fritz Bohnsack ist gebürtiger Hamburger und legte, mitten im Krieg, 1942, die Abiturprüfung ab. Er studierte Anglistik, Germanistik, Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaft.
Nach dem Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen promovierte Bohnsack über T.S. Eliot. Er ging als Austauschlehrer nach Schottland und unterrichtete an der Universität in Edinburgh. Ab 1954 lehrte er an den Universitäten Hamburg, Münster und Marburg. Nach seiner Habilitation wurde er 1975 auf eine ordentliche Professur für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an die Universität Essen berufen.