Eine Woche nach Beginn der konzertierten Kontrollaktion gegen den offenen Drogenhandel in Altendorf und der nördlichen Innenstadt hat die Polizei ein erstes Fazit gezogen: „Wir sind zufrieden. Auf den Straßen sind nur noch wenige Dealer anzutreffen, und die Süchtigen sind erkennbar auf der Suche“, sagt Polizeisprecherin Tanja Hagelüken.

Die Zahl der Festnahmen (11) und Strafanzeigen (19) ist unspektakulär geblieben, aber das hat die Polizei nicht überrascht. „Wir wollten Präsenz zeigen und den offenen Handel unterbinden. Das ist uns gelungen.“ Der Polizei ist klar, dass die Szene unter dem Druck in andere Stadtteile ausweichen wird. Aber: „Wir haben noch keine neuen Standorte ausgemacht“, sagt Hagelüken. Den Sorgen von Anwohnern, dass die Dealer bald nach Ende der Aktion nach Altendorf zurückkehren werden (WAZ, 25. März) begegnet die Polizei mit dem Versprechen, den Druck hochzuhalten. Hagelüken: „Wir werden die Überprüfungen fortsetzen, bis die Rauschgifthändler verstanden haben, dass wir den offenen Drogenhandel auf Essens Straßen nicht tolerieren.“

Im Rahmen der gemeinsamen Kontrollen mit der Bundespolizei, der Stadt, der Deutschen Bahn und der Evag wurden im Verlauf der letzten Woche 1030 Personen im Bereich der U-Bahnhöfe, der Innenstadt und in Altendorf überprüft. Beamte der Bundespolizei stellten am 19. März 17 Gramm Heroin sicher. 117 der angetroffenen Personen wurden durchsucht, und in 27 Fällen wurde die Polizei fündig.

Außerdem wurden vier Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und 40 Berichte geschrieben. 54 Personen wurde ein Platzverweis erteilt, 25 Aufenthaltsverbote wurden ausgesprochen. Die Einsatzkräfte führten über 500 Bürgergespräche.

Im Rahmen der Kontrollen gelang der Bundespolizei am 20. März die Festnahme des gesuchten Sexualstraftäters Andreas H. im Westbahnhof (wir berichteten). Am 21. März wurde ein Bistro in der Heintzmannstraße geschlossen.