Essen. Nach einer Woche der Drogenrazzien ziehen die Behörden Bilanz. Landes- und Bundespolizei haben vorrangig in der Innenstadt, in der U-Bahn und in Altendorf 1030 Personen überprüft. Elf Menschen wurden festgenommen. Bei fast allen Verdächtigen wurden nur geringe Mengen Rauschgift sichergestellt.

Die Behörden sind sich mal wieder einig: Die konzertierte Aktion gegen die Drogenszene hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Bilanz sei durchaus positiv: Nach einer Woche wiederkehrender Razzien seien inzwischen weniger Dealer im Straßenbild zu sehen, weniger Drogengeschäfte zu beobachten und so mancher Süchtige dürfte auf der Suche nach seinem Stoff längere Wege in Kauf nehmen müssen, als er es bislang gewohnt war.

Dass sie allein mit der Verdrängung der Rauschgiftkriminalität das eigentliche Problem illegaler Geschäfte mit der Abhängigkeit in einer Großstadt wie Essen nicht lösen können, dürfte den Verantwortlichen klar sein. Viel mehr wollten Polizei und Stadt ein Zeichen setzen, wie sie betonen – an die besorgten Bürger und die organisierten Kriminellen gleichermaßen: „Dass wir den offenen Drogenhandel auf Essens Straßen nicht tolerieren werden“, machte Polizei-Chef Rainer Pannenbäcker gestern erneut deutlich: „Wir werden die Überprüfungen fortsetzen, bis die Rauschgifthändler das verstanden haben.“

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Dabei kann der Leitende Polizeidirektor auf den städtischen Ordnungsdezernent Christian Kromberg an seiner Seite zählen: „Wir müssen dran bleiben. Es darf keine Ruhe in die Szene kommen.“

Siebentägiger Großeinsatz

Nun: Jetzt ist erst einmal Pause. Zeit zum Durchatmen und Bilanz ziehen. Und die fällt, um es vorweg zu nehmen, nicht allzu spektakulär aus. Während des siebentägigen Großeinsatzes von Landes- und Bundespolizei zusammen mit ihren Sicherheitspartnern Stadt, Evag und Deutsche Bahn vorrangig in der Innenstadt, in der U-Bahn und in Altendorf wurden 1030 Personen überprüft und davon elf festgenommen. Mit einer Ausnahme konnten bei 27 von 117 durchsuchten Verdächtigen nur geringe Mengen Rauschgift sichergestellt werden. Die Bundespolizei machte am 19. März den noch dicksten Fund: rund 17 Gramm Heroin. Wo die Fahnder diesen Erfolg hatten, war gestern allerdings nicht zu erfahren.

Drogen-Razzia

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Zwei Tage später wurde ein Bistro an der Heintzmannstraße in Zusammenarbeit mit der Lebensmittelüberwachung der Stadt geschlossen. Um die Hygiene, hieß es, war es in dem Laden, der offenbar unter Beobachtung der Behörden stand, nicht gerade gut bestellt. Dazu kommen 25 Aufenthaltsverbote, 54 Platzverweise, vier Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten.

Mit 500 Bürgern kamen die eingesetzten Beamten in Kontakt, erklärten den Hintergrund der sichtbaren Aktionen und bekamen als kleines Dankeschön den einen oder anderen Tipp. 14 Hinweise auf Orte, wo mehr oder weniger regelmäßig Drogengeschäfte zu beobachten sind, fielen dabei ab. Polizei und Stadt werden nachschauen. Darin ist man sich einig.