Aus Sicht der Essener Gymnasien und Gesamtschulen hat sich das „Verbot“ der Motto-Woche bewährt. Anders als in den vergangenen Jahren habe es bei den Feierlichkeiten der Abiturienten anlässlich ihrer letzten Schultage diesmal keine Auswüchse gegeben, so Elmar Prinz, Leiter des Maria-Wächtler-Gymnasiums und Sprecher der Rektorenkonferenz. „Die Schüler haben sich an die Absprachen gehalten. Wir konnten den Unterricht durchführen wie geplant.“

Verkleidet kamen die Abiturienten dennoch, die Schulen hatten jeweils individuelle Regelungen gefunden. „Wir sind flexibel damit umgegangen, Starrsinn und Prinzipienreiterei können wir uns nicht nachsagen lassen“, so Leo van Treeck, zweiter Sprecher der Rektoren und Leiter der Erich Kästner-Gesamtschule. „Was wir vermeiden wollen, ist uns nicht mehr untergekommen, wir haben gute Maßstäbe gesetzt.“ Van Treeck glaubt, dass die Essener Herangehensweise Schule machen wird. Das Bedürfnis nach Lösungen dürfte groß sein, schließlich „war in anderen Städten wieder der Bär los“.

In Köln kam es bei einer Feier von mehreren hundert Abiturienten vor einem Gymnasium zu einem Polizeieinsatz, bei dem mehrere Beamte leicht verletzt wurden. Außerdem gab es Anzeigen wegen Sachbeschädigung. Auch in Essen musste die Polizei freilich einmal anrücken: Am Rande eines Fußballturniers an der Raumerstraße waren Abiturienten aneinander geraten.