Essen.. Der 46-jährige, offenbar rückfällig gewordene Sexualtäter Andreas H. aus Essen ist gefasst worden. Er soll vor rund zwei Wochen seine 30-jährige Nachbarin in ihrer Wohnung in Huttrop überfallen und drei Tage lang missbraucht haben. Er ließ sich widerstandslos festnehmen. Zur Tat äußerte sich H. bislang nicht.

Die Polizei hat den vorbestraften Sextäter Andreas H. (46) gefasst. Der Mann soll vor knapp zwei Wochen seine Nachbarin drei Tage in ihrer Wohnung an der Steeler Straße gefangen gehalten und mehrfach vergewaltigt haben. Beamte der Bundespolizei stellten den Gesuchten Mittwochabend am Westbahnhof. Er werde im Laufe des Donnerstags einem Haftrichter vorgeführt, kündigte die Staatsanwaltschaft an.

Gegenüber den Ermittlern hat sich Andreas H. zum Tatvorwurf bislang nicht geäußert. Trotzdem halten Polizei und Staatsanwaltschaft die Beweislage für erdrückend. In seiner Reisetasche wurden Gegenstände gefunden, die das Vergewaltigungsopfer den Ermittlern beschrieben hatte.

Mehr als eine Woche auf der Flucht

Die Flucht des mutmaßlichen Vergewaltigers hatte mehr als eine Woche angedauert. Weil H. seit dem 10. März spurlos verschwunden schien, fahndeten Polizei und Staatsanwalt seit einigen Tagen mit einem Foto öffentlich nach dem 46-Jährigen. Oberstaatsanwältin Annette Milk geht davon aus, dass er während der Fahndung durchgängig im Raum Essen, Duisburg und Mülheim aufgehalten hat.

Am 15. März wurde er beim Geldabheben in einer Bank in Duisburg fotografiert. Am Mittwochabend gelang dann der Erfolg: Gegen 18 Uhr sei Bundespolizisten der "stark alkoholisierte" Gesuchte im Rahmen der seit Montag laufenden Schwerpunkt-Kontrollen gegen Drogenkriminalität in der Eingangshalle des Essener Westbahnhofs aufgefallen.

"Habt ihr gut gemacht, ich komm freiwillig mit"

"Habt ihr gut gemacht, ich komm freiwillig mit", habe H. gesagt und sich widerstandslos festnehmen lassen, berichten Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei am Donnerstagvormittag. In der Kleidung des Verdächtigen hätten die Beamten einen Schlüssel zu einem Schließfach am Essener Hauptbahnhof gefunden. Dort seien neben einer Reisetasche und Kleidung "auch tatrelevante Gegenstände gefunden" worden.

Am 8. März, einem Freitagabend, hatte H. an der Tür seiner 30 Jahre alten Nachbarin geklingelt. Ob sie einen Löffel Salz für ihn habe, soll er gefragt haben. Als die junge Frau dem 46-Jährigen den Rücken zudrehte, habe er sie attackiert. Mit einem Messer soll H. sein Opfer bedroht, ihm den Kiefer ausgerenkt und die junge Frau eingesperrt haben.

Andreas H. war erst seit 2010 wieder auf freiem Fuß

Beinahe drei Tage lang, bis zum Sonntagmorgen, dauerte das Martyrium. Dann ließ H. seine Nachbarin gehen, diese alarmierte die Polizei.

Andreas H. ist nach Justizangaben einschlägig vorbestraft. 2005 wurde er vor dem Landgericht Duisburg wegen einer Vergewaltigung zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. 2010 kam H. unter Auflagen frei, musste einen Alkoholentzug und eine Resozialisierungstherapie machen.