Burgaltendorf. .

Wie können wir eine Verbindung schaffen zwischen Erziehung und Schule? Dieser Frage stellten sich die Lehrer der Grundschule Burgaltendorf und Anette Fuchs, Betreuerin in der „Acht bis Eins-Betreuung“. Ein gemeinsames Projekt fanden die Lehrerin der Klasse 3c und die Erzieherin schließlich in der Ausstellung „Im Farbenrausch – Munch, Matisse und die Expressionisten“ im Museum Folkwang. Vor dem Museumsbesuch mit der dritten Klasse jedoch erarbeiteten Lehrer und Erzieher in Anlehnung an den Lehrplan ein Konzept und entwarfen Workshops, in denen die Schüler das Gehörte und Gesehene praktisch umsetzen sollten, „denn schließlich wollten wir zielorientiert arbeiten“, erklärt Fuchs.

Bei Erstklässlern überwiegtdie naturalistische Darstellung

Womit rasch klar war: Erstklässler brauchen eine andere Aufgabe als Drittklässler. „Die jüngeren Schüler haben gerade erst gelernt, naturalistisch zu malen. Sie hatten Probleme mit dem Expressionismus und haben in den Bildern, die sie in Anlehnung an die Werke der großen Meister gemalt haben, nur teilweise etwas verfremdet. Einen gelben Himmel zu malen, das schien ihnen sehr fern zu sein.“

Die Dritt- und auch die Viertklässler in der Mittagsbetreuung genossen es hingegen sichtlich, sich mit Farben ausdrücken zu können. „Die Kinder haben ohne zu zögern zum Pinsel gegriffen und zum Teil richtige Farbexplosionen aufs Papier gebracht“, sagt Fuchs.

Es mag aber auch sein, dass das John Wood Skin-Zitat, das die Betreuerin ihnen mit auf den Weg gab, sie inspirierte. „,Ein Farbkübel ist über dem Kopf des Publikums ausgeschüttet worden’, hat Wood Skin gesagt“, so Fuchs. Manche Kinder hätten das lustig gefunden, andere hätten es sehr schnell sinnbildlich umgesetzt und seien froh gewesen, Bäume und Häuser so verändern zu können, wie es ihnen in den Sinn kam.

„Farbe“, so weiß die Betreuerin, „ist ein absoluter Reiz für Kinder, weil Farbe und Emotionalität in jüngeren Jahren noch sehr stark zusammen gehören.“ Weswegen diese auch sehr interessiert gewesen seien, als man im Unterricht und in der Mittagsbetreuung die großen Werke der Expressionisten und ihre Sinnbildlichkeit besprochen habe. Die Werke, die im Rahmen der Workshops entstanden, sind zwischenzeitlich alle Teil einer Ausstellung gewesen. „Zwei Wochen lang hat uns die ,Kleine Bücherwelt’ in Burgaltendorf das Schaufenster für die Präsentation zur Verfügung gestellt“, sagt Fuchs.