Frohnhausen. .
Die gute Nachricht zuerst: Die Deutsche Bahn AG wird am Haltepunkt Frohnhausen eine Schallschutzwand errichten lassen, um die Anlieger vor zu großem Lärm vorbeifahrender Züge zu schützen. Die schlechte Nachricht: Da die Baustelle erst im Frühjahr 2014 eröffnet wird, wurden die bereits begonnenen Erneuerungsarbeiten an den Bahnsteigen – vorerst – eingestellt.
Mauer ist 711 Meter lang
Die Notwendigkeit einer solchen Schallschutzmauer am S-Bahnhof Frohnhausen hatte sich nach einer schalltechnischen Untersuchung ergeben. Zwar lägen die dort gemessenen Werte nicht eklatant hoch, doch um die Anwohner an der nahe gelegenen Schwaigerstraße und auch der Uhlenhautstraße zu schützen, habe sich die Bahn zu diesem Schritt entschlossen.
Die besagte Schallschutzmauer wird neben dem Gleis Richtung Essener Hauptbahnhof errichtet. Das technische Bauwerk erreicht eine Gesamtlänge von 711 Metern, wobei 235 Meter unmittelbar auf den Haltepunkt Frohnhausen entfallen. Die Höhe der Mauer beträgt drei Meter, gemessen von der Schienenoberkante. Um im unmittelbaren Einzugsbereich des Bahnhofes einen „Abschottungseffekt“ durch Sichtbarrieren zu verhindern, wird die Mauer dort mit transparenten Elementen versehen.
Der Abstand zwischen Wohnbebauung und zu schützenden Objekten beträgt im Mittel – zumindest im Bereich des Haltepunktes – rund 30 Meter. Betrug die Lärmbelastung bislang nachts 63 dB/A, wird sie an der Uhlenhautstraße im Bereich des Erdgeschosses künftig um bis zu 7 dB/A gesenkt. Hingegen fällt die Schutzwirkung der Wand an der Schwaigerstraße mit 4 dB/A Reduktion im Erdgeschoss und 2 dB/A in den oberen Geschossen deutlich geringer aus. Verantwortlich ist dafür der größere Abstand der Schallschutzwand zu der Gleisachse, da dort ein größerer Bereich für die Fahrgäste freigehalten werden muss.
Bund trägt die Kosten
Trotz der vermeintlich geringen Reduktionswerte ist der Schutzeffekt erheblich: „Eine Faustregel besagt, dass ein Unterschied von 10 dB/A bereits als doppelte beziehungsweise halbe Lautstärke wahrgenommen wird“, so ein Bahnsprecher.
Die Gesamtkosten für die Schallschutzwand inklusive zweier Sonderbauwerke belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro, wobei allein der Bereich am Haltepunkt Frohnhausen 370 000 Euro verschlingen wird. Das Geld stammt in Gänze aus einem Fördertopf des Bundes (siehe auch Infokasten).
Die Bauarbeiten an der Schallschutzwand sollen, so der Bahnsprecher weiter, bereits im Januar kommenden Jahres beginnen und werden – so die Planung – im August 2014 beendet sein. So lange liegen die bereits begonnenen Arbeiten an den Bahnsteigen in Frohnhausen auf Eis. Neben der Sanierung des Bahnsteigkorpus’ und der Oberflächen steht hier auch die Erneuerung der Ausstattung – Barrierefreiheit und Verbesserung des Wetterschutzes – am Haltepunkt Frohnhausen an. „Diese Arbeiten schon jetzt fortzusetzen, wäre sinnlos, da wir beim Aufbau der Schutzwand die Bahnsteigdecken wieder beschädigen würden“, erklärt der Bahnsprecher.