Die Vertretung der Studierenden, der AStA, kritisiert, dass die Uni nicht auf den doppelten Abi-Jahrgang vorbereitet sei. Im Frühjahr machen an Gymnasien zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur. Für das kommende Wintersemester wird deshalb eine erhebliche Anzahl von Erstsemestern erwartet.
An der Uni sei die „Katastrophe vorprogrammiert“, schimpft der AStA: Auf den Ansturm seien weder die Hochschule noch das Land vorbereitet. Das zeige die „massenhafte Einführung von Numeri Clausi sowie die abermalige Aufstockung der Studienplätze“.
In den nächsten zwei Jahren will die Uni Duisburg-Essen zusätzliche 5000 Studienplätze schaffen. Seit dem Jahr 2007 hat die Hochschule jeweils 1500 neue Plätze jährlich eingerichtet. Die Uni leidet entsprechend unter Raumnot: Große Bildungsgänge lassen Klausuren in der Grugahalle schreiben, das „Cinemaxx“ dient als Hörsaal, und das neue Hörsaalzentrum am Viehofer Platz soll im Sommersemester 2014 den Betrieb aufnehmen. Zum Wintersemester in diesem Jahr belegt die Hochschule flächendeckend so gut wie jeden Studiengang mit einem Numerus Clausus – bislang war noch rund die Hälfte der Studiengänge ohne Beschränkung.
„Die Methode, wie neue Studienplätze geschaffen werden, ist höchst fragwürdig“, kritisiert Daniel Lucas, AStA-Referent für Hochschulpolitik. „Allein der Platz reicht nicht aus. Für jeden Mastbetrieb“, polemisiert der Referent, „gelten strengere Vorschriften.“
Die Uni Duisburg-Essen hat derzeit mehr als 39 000 Studierende und ist somit größte Uni im Ruhrgebiet. Für das kommende Wintersemester wird erwartet, dass die 40000er-Marke deutlich übertroffen wird. Mit dem Land war verabredet worden, wegen des doppelten Abi-Jahrgangs deutlich mehr Erstsemester als sonst aufzunehmen. Über die Vereinbarungen geht die Uni Duisburg-Essen aber noch weit hinaus.
Um dem Platzproblem zu begegnen, wurde bereits 2011 die Mensa auch nach dem Mittag freigegeben für Studenten – als Lernort. Der AStA kritisiert auch die NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze: Sie habe „lange nicht agiert“, heißt es.