„Wer hilft uns denn zuguterletzt?“ Diese Frage soll beim 7. Symposium der Hospizarbeit Essen e.V. an diesem Samstag, 16. März, beantwortet werden. Dabei soll es nicht nur darum gehen, wo und wie ein schwerstkranker Patient sterben kann.
„Vor allem geht es darum, wie die letzte Lebensphase optimal genutzt werden kann!“ So formuliert es Günter Korb, Koordinator des Begleitdienst Pallium der Kliniken-Essen Mitte (Huyssen-Stift). Er hat Trauungen auf dem Sterbebett erlebt und einen todkranken Jungen, der Abi machte. Für andere bedeutet optimal genutzte Lebenszeit: ein letzter Ausflug, ein vorgelesenes Buch. Hier helfen über 30 Ehrenamtliche von Pallium, die intensiv auf ihre vielfältige Aufgabe vorbereitet werden.
Bei Pallium stehen die klassische Hospizarbeit, die aus dem bürgerschaftlichen Engagement entstand, und die Palliativmedizin, die von Ärzten und Pflegekräften getragen wird, nicht in Konkurrenz – im Gegenteil: Zuwendung zum Patienten und medizinische Schmerz-Kontrolle haben beide ihren Platz.
Die Professionalisierung, die sich bei der sorgfältigen Schulung der Ehrenamtlichen zeigt, gibt es inzwischen in vielen Bereichen der Hospizarbeit. Das heißt auch: „In der Palliativmedizin hat der Arzt keine Vorrangstellung gegenüber Pflegern oder freiwilligen Kräften“, sagt Dr. Martin Dreyhaupt vom Vorstand des Hospizarbeit Essen e.V.
Am morgigen Samstag werden die Kulturen von Hospizarbeit und Palliativmedizin vorgestellt, wird von Hospizen ebenso berichtet wie von der ambulanten Hospizarbeit, die auch Schwerstkranken ermöglichen soll, zu Hause zu bleiben. Das gilt vor allem für Kinder, die nicht aus der Familie gerissen werden sollen. Hier macht sich in Essen das Kinder-Palliativ-Netzwerk, das ebenfalls mit Ehrenamtlichen arbeitet, verdient.
Fachwissen wird an diesem Tag mit Fallberichten anschaulich gemacht; die Teilnehmer können außerdem Wünsche und Fragen formulieren und zur Diskussion stellen. „Wir wollen aufklären und den Menschen Ängste nehmen“, sagen Korb und Dreyhaupt. Darum sind Patienten, Angehörige, Ärzte, Pfleger und Neugierige gleichermaßen willkommen. Zu den Nebenwirkungen der Veranstaltung sagt Dreyhaupt: „Ich hab’ als Assistenzarzt aus Neugier mal eins dieser Symposien besucht – das hat mich in die Arbeit in der Palliativmedizin hineingezogen.“