Altenessen. .
Anlässlich der Kulturhauptstadt Essen wurde das „Kulturnetz Essener Norden“ aus der Taufe gehoben. Drei Jahre später wollen die Netzwerker einen Verein gründen. Dies wurde von den beteiligten Akteuren auf dem jüngsten Treffen auf der Zeche Carl beschlossen. Moderator Bodo Roßner hatte geladen und viele waren gekommen: Kulturschaffende, Delegierte aus Vereinen, aber auch Lokalpolitiker. „Von 83 gelisteten Netzwerkern waren über 50 vor Ort“, freut sich Roßner. „Dies zeigt zum einen den Bedarf, aber auch das Potenzial von Kulturschaffenden im Norden unserer Stadt.“
Potenzial, das meint nicht nur und in erster Linie die Zeche Carl selbst, die dank ihrer räumlichen Struktur und als Veranstaltungsort von überregionaler Bedeutung als „besonderer Baustein dieses Netzwerkes gilt“, wie Roßner sagt. Potenzial besitzen auch die Musikgruppen, Bands und Folklore-Ensembles, die es in großer Zahl im Norden gibt. Dazu zählt Roßner natürlich auch seine eigene Ruhrpott-Revue: „Als wir im Januar 2010 starteten, wussten wir noch nicht, wohin die Reise geht und wie das alles funktioniert.“ Heute sorgt das Theater-Ensemble aus dem Pott mehr und mehr für Furore.
Schon deshalb unterstützt Bodo Roßner den Plan der nun anvisierten Vereinsgründung: „Ich habe gemerkt, dass mich das Netzwerk und die Ruhrpott-Revue zu stark belasten“, erklärt Roßner. „Von daher freue ich mich, wenn auch andere Verantwortung übernehmen wollen.“ Doch es gibt noch andere Beweggründe. Roßner: „Ich will das schließlich nicht dominieren, und will auch keine einsamen Entscheidungen treffen. Dies wäre unseren Zielen kaum dienlich.“
Image des Nordens verbessern
Zu diesen Zielen zählt beispielsweise, das bislang Erreichte zu erhalten und weiterzuentwickeln. So begrüßten die Netzwerker die zahlreichen Initiativen, die aktuell versuchen, das Image des Essener Nordens zu verbessern und die Lebensqualität vor Ort zu erhöhen. Unisono lobten die Beteiligten das Engagement der IG Altenessen und der ISSAB mit ihren Projekten zur Verschönerung der Altenessener Straße, aber auch das unlängst gestartete Projekt „Kunst schafft Stadt“ sowie die Premiere der „Altenessener Stadtteil-Konferenz“.
All diese Initiativen arbeiten bürgerorientiert, wollen die Menschen vor Ort in die Aktivitäten integrieren. Eine wichtige Rolle – darüber waren sich alle einig – spiele die Kulturarbeit, die es fortzusetzen und zu unterstützen gilt. Darin sehe das Kulturnetzwerk auch seine Bestätigung, die Arbeit fortzusetzen und diese Entwicklung durch Vernetzung und Angebote wie die Kulturmesse – als Herzstück des Netzwerks – sowie durch den Aufbau einer Homepage zu stärken.
Um dies zu realisieren, wollen alle enger zusammenrücken. Roßner hat eine „Aufbruchstimmung“ gespürt, frei nach dem Motto: „Es geht voran.“ Kooperation steht im Vordergrund, um die Ziele zu erreichen: „In unseren Vorstand müssen auch Funktionäre und Politiker“, fordert Roßner, der sich durch den Verein größere Handlungsfähigkeit verspricht, „weil wir mehr Gelder generieren können.“