Auch wenn der Winter in diesen Tagen ein Intermezzo gibt - die neue Fahrradsaison rückt unaufhaltsam näher. Rechtzeitig vor dem Start bringt die Stadt ein ganzes Paket an Tourenvorschlägen heraus. Die dazugehörigen Radkarten sind ab sofort kostenlos erhältlich.
„Radfahren in Essen kannst du vergessen“, lautete ein Spruch aus jenen düsteren Zeiten, als der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) der Stadt mit der „Rostigen Speiche“ attestierte, dass sie in Sachen Fahrradfreundlichkeit weit abgeschlagen hinter dem Trend her fährt. Das ist Jahrzehnte her, und auch wenn der Alltag auf den Straßen für Radfahrer hier und dort noch grau trägt, so hat sich für Ausflüge ins Grüne doch vieles zum Besseren gewendet. Genau da sattelt die Stadt mit ihren Tourenvorschlägen auf. Von einer „Werbung fürs Radfahren“ spricht Umweltdezernentin Simone Raskob.
Zwölf Fahrradkarten zählt das Paket. Sechs Touren geben thematisch Orientierung, wer ihnen folgt, „erfährt“ wahlweise Kirchen, Biergärten oder Zeugnisse kruppscher Firmengeschichte, radelt auf ehemaligen Bahntrassen oder vorbei an Bergbauhistorie im Essener Norden. Wohl gemerkt: Es handelt sich um Vorschläge. Soll heißen: Ausgeschildert sind die Thementouren nicht. Im Gegensatz zu Wasser-, Natur-, und Stadtroute, zu Nord-, West-, und Südroute, die das Zwölfer-Paket komplett machen. Das alles ist nicht neu, aber offenbar sehr gefragt. Radtourenvorschläge, die das Stadtplanungsamt in den vergangenen Jahren in Auflagen von bis zu 30 000 Exemplaren herausgegeben hat, sind komplett vergriffen. Auch deshalb hat die Stadt nun nachgelegt, ohne einen Cent dafür zahlen zu müssen. Möglich machen es Sponsoren und ein finanzieller Zuschuss des Landes.
Das Tourenpaket ist in einer Auflage von 10 000 Stück erschienen . Es liegt zur Mitnahme aus (siehe Kasten) und ist außerdem im Internet unter der Adresse www.essenerfahren.de erhältlich. Dort finden sich jede Menge Informationen rund um das Thema Radfahren in Essen, einen Routenplaner inklusive.
Der Fortschritt macht da noch nicht Halt: An einer App fürs Smartphone wird bereits gearbeitet, heißt es bei Grün und Gruga.