Einen Kredit nicht in Euro, sondern in Schweizer Franken (CHF) aufnehmen – was sollte da schief gehen? Es winkte anno 2002 ein Zinsvorteil von mehr als zwei Prozentpunkten, während das Wechselkursrisiko als gering galt. Dann kam die Finanzkrise.
Und es entstand ein Problem: Die damals knapp 280 Millionen Schweizer Franken waren zu Kursen von bis zu 1,65 CHF je Euro aufgenommen worden. Zeitweise rauschte der Kurs bis nahe an die Parität, also 1:1. Die Folge: Um die gleiche Summe in Franken zurückzuzahlen, müsste man einen viel höheren Euro-Betrag aufwenden.
Simple Verlängerungen („Prolongationen“) der Kredite sind ohne Währungstausch möglich, der Verlust entstand zunächst nur in der Bilanz als Verbindlichkeit, die Stadt kaufte noch zu – und fiel wieder herein.
Pures Glück, dass die Schweizerische Nationalbank im September 2011 entschied, einen Frankenkurs zum Euro von 1,20 CHF zu garantieren, den sie „mit aller Konsequenz durchsetzen“ will. Seit einigen Wochen hält sich der Kurs offenbar auch ohne Interventionen über dem Garantie-Niveau.
Damit die Stadt Essen verlustfrei aus den Franken-Krediten aussteigen kann, müsste der Euro-Kurs auf 1,373 CHF steigen.