Huttrop. .

Weil die Deckenkonstruktion der im Jahr 1961 erbauten Pfarrkirche St. Bonifatius an der Moltkestraße möglicherweise einsturzgefährdet ist, sind die Kirchenpforten seit dem vergangenen Wochenende geschlossen – und werden es vorerst auch bleiben. Gottesdienste können derzeit nicht gefeiert werden. Und so weist ein Aushang Besucher darauf hin, dass Gebete und Messen ab sofort in der gegenüberliegenden Kirche des Franz Sales-Hauses stattfinden müssen.

Ein Zustand, den es bereits um 1892 gab. Damals besuchten die Huttroper Katholiken die Kirche St. Maria Rosenkranz an der Steeler Straße, bevor in den Jahren 1928 bis 1929 die erste St. Bonifatius-Kirche erbaut wurde. Doch war diese - mit 230 Sitzplätzen - bereits rund 35 Jahre später für die auf 8000 Mitglieder angewachsene Gemeinde zu klein geworden. Man riss das Gotteshaus ab, errichtete die heutige St. Bonifatius-Kirche an der Moltkestraße.

Von der Neuordnung verschont

Das Areal des abgerissenen Gotteshauses konnte man nicht neu bebauen, war es doch zu klein, um eine größere Kirche zu errichten. Nach Plänen des Architekten Emil Steffann wurde bis 1961 der Backsteinbau an der Moltkestraße errichtet. Vom Spardiktat der vergangenen Jahre und der Neuordnung der Gemeinden in den vergangenen Jahren blieb St. Bonifatius verschont, wurde auch weiter als Pfarrkirche geführt.

Doch in den vergangenen Wochen bemerkten Kirchenbesucher, dass die Holzbalken der Deckenkonstruktion in der Basilika sich durchbiegen. In den kommenden Wochen sollen ein Holzgutachter und ein Statiker nun die Ursache für das „deutlich sichtbare Durchbiegen“ der hölzernen Deckenkonstruktion in der Kirche, die in ihrer Bauart angelehnt ist an frühromanische Bauten, herausfinden, wie Klaudius Krusch vom Bistum Essen erklärt.

Rund sechs Wochen wird die Kirche nun gesperrt bleiben. Bevor die Tore wieder aufgesperrt werden, soll ein Bauschadensgutachten erstellt werden. Anschließend wollen die Verantwortlichen entscheiden, ob das Gebäude möglicherweise grundlegend saniert werden musst. Bei der aktuellen Sperrung der Kirchenimmobilie handele es sich jedoch um eine Vorsichtsmaßnahme. Denn seit vor sieben Jahren beim Einsturz einer Eissporthalle in Bad Reichenhall ums Leben gekommen waren, sei man vorsichtig geworden. Auch dies Gebäude hatte eine hölzerne Deckenkonstruktion gehabt.