Dellwig. .
Es hat lange gedauert, doch nun ist er Realität: Der Abriss des ehemaligen Stationsgebäudes am S-Bahnhof Dellwig-Ost hat – endlich – begonnen. Bereits in einer guten Woche soll das marode Gebäude für immer verschwunden sein.
Bereits Anfang der Woche wurde die Baustelle im Bereich der Donnerstraße in Vorbereitung auf den Abriss des Gebäudes weiträumig abgeriegelt; die anliegende Blitzstraße für den Verkehr in beide Richtungen gesperrt. Gestern rückte der Abrissbagger an, begleitet von zwei großen Containern – einer für den anfallenden Bauschutt, der andere für die Unmengen an Holz, die für den Dachstuhl verwendet wurden. Das Gebäude selbst wurde bereits Anfang Dezember – wie berichtet – komplett entkernt, nur die Treppenaufgänge im Haus blieben erhalten.
Am Montagmittag fraß sich die mächtige Schaufel des Abrissbaggers erstmals in die mit Graffiti übersäte Fassade. Baggerführer Marius Matei wuchtete erst einmal die Metallgitter aus den vernagelten Fensterrahmen, dann nahm er sich das Dach und schließlich die Fassade selbst vor. Binnen einer Stunde klaffte bereits ein riesiges Loch in der Wand und gab den Blick auf das Innere frei.
Das ganze Gebäude wird nun dem Erdboden gleich gemacht, der anfallende Bauschutz mit Containern umgehend abtransportiert. Mit einer kleinen Ausnahme allerdings: Wie Stephanie De la Cruz Gómez von der Immobilienwirtschaft der Bahn AG mitteilte, wird ein Teil des kleinen Anbaus links des Hauptgebäudes erhalten bleiben. „Die Wände und das Dach kommen weg, doch die Treppe, die zu der Gleisanlage führt, bleibt stehen, um die Böschung abzustützen“, lautet die Erklärung der Leiterin „Facility Management“. Zugang zu den Bahnsteigen haben die Fahrgäste weiterhin über die lange Schotterrampe, die parallel der Gleise nach oben führt.
Klaus-Dieter Pfahl, Vorsitzender des Dellwiger Bürger- und Verkehrsvereins, ließ sich das Abriss-Spektakel nicht entgehen. Der CDU-Bezirksvertreter hatte sich noch im September vergangenen Jahres persönlich an den Vorstand der Bahn AG gewandt, um auf den katastrophalen Zustand des Gemäuers hinzuweisen. Pfahl: „Der Abriss ist für mich ein historischer Moment. Schließlich hat uns die Ruine Jahrzehnte lang begleitet.“