Altendorf. .

Im Frühjahr 2012 waren südlich der Frohnhauser Straße, in dem in Altendorf gelegenen Gewerbegebiet Westendhof, Bagger unterwegs. Die Ausschachtungen begleitete Stadtarchäologe Detlef Hopp, da sie auch das Areal des ehemaligen Oberhofes Ehrenzell betrafen.

Während er bei den Arbeiten, die den dritten Bauabschnitt des Berthold-Beitz-Boulevards zwischen Frohnhauser Straße und B 224 begleiteten, keine archäologischen Relikte – ausgenommen sind dort Fundamente, die mit der Krupp-Gussstahlfabrik in Zusammenhang stehen – erkannte, konnte er vor der Neubebauung westlich der Straße Westendhof 2012 solche Spuren dokumentieren.

Es handelt sich um die einzigen bisher bekannten Spuren vom Hof Ehrenzell: Dabei konnten Hopp und seine Mitarbeiter den Rest eines Feldbrandofens aus dem 19. Jahrhundert freilegen. Zusätzlich entdeckte das Team eine etwa 80 Zentimeter breite und 40 Zentimeter tiefe noch erhaltene, mittelalterliche Grube. Eine Holzkohleprobe aus dieser Grube, die im Leibniz-Labor für Altersbestimmung und Isotopenforschung untersucht wurde, erbrachte die Datierung: einen Zeitraum zwischen 944 und 1016 n Chr.

Das Areal liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Oberhofes Ehrenzell. Otto I. schenkte Ehrenzell am 1. März 966 den Essener Stiftsdamen und deren Pröpstin. Detlef Hopp: „Die Datierung der oben genannten Probe fügt sich demnach hier problemlos ein.“ Der Besitz ging 1868 an Alfred Krupp über. Das Areal wurde danach von Werksbauten seiner Firma eingenommen.