Altenessen. .

Wild aussehende Müllhaufen sind an den Straßen im Essener Norden nicht unbedingt eine Seltenheit. Manchmal sind die Gründe dafür kurios – wie im Fall der Kleinen Hammerstraße.

Hier breitet sich seit rund einer Woche ein bunter Haufen mit u.a. alten Holzstücken, diversen Kleinteilen, einem Sessel und einer Luftma-tratze aus – zunächst hinter einem flachen Zäunchen und am Rande eines Bewohnerparkplatzes, mittlerweile auf dem Gehweg. Das Abnehmen und dann wieder Anwachsen des Haufens deutet auf eine wilde Müllkippe hin. Ist es aber nicht. „Dies ist ein für den Sperrmüll angemeldeter Haufen. Der Termin war Anfang der Woche“, klärt Bettina Hellenkamp, Sprecherin der Entsorgungsbetriebe Essen (Ebe), auf.

War? Ja, war. Die Müllwerker sind nämlich unverrichteter Dinge wieder abgezogen: „Wir können Müll nur von öffentlichen Flächen abholen, nicht aber von privaten. Der Kunde hat die Gegenstände falsch platziert“, sagt Bettina Hellenkamp: „In der Regel liegen die privaten Flächen nicht an der Straße, so dass wir den Sperrmüll nicht zügig abholen können, ohne dass jemand behindert wird. Und das Müllschleppen beispielsweise durch einen privaten Garten ist ein zu großer Aufwand.“

Nun, viel größer wäre der Aufwand hier nicht gewesen. Die Differenz zwischen den beiden Ablageplätzen ist knapp zwei Meter, getrennt von besagtem kleinen Zäunchen. Mittlerweile hat der Ebe-Kunde den größten Teil des Unrats vorschriftsgemäß platziert. Doch auch hiermit habe er falsch gehandelt: „Der Ersatztermin ist der 28. des Monats. Bis dahin ist es der Müll des Kunden: Entweder er befördert ihn wieder auf die private Fläche oder er räumt ihn in den Keller“, stellt Bettina Hellenkamp fest.

Einen früheren Termin gebe es nicht. Und das auch nicht, obwohl die Ebe in dieser Woche zwei weitere Sperrmülltermine an der Kleinen Hammerstraße wahrnimmt. „Wahrscheinlich ist die Planung für die Touren unserer Fahrzeuge voll. Wir haben nicht unbegrenzt Platz“, stellt die Ebe-Sprecherin fest. Nun sind es wahrscheinlich noch zwei Wochen, in denen der Sperrmüll auf der Straße liegt. Aus welchen Ecken die Fahrer dann den Unrat klauben müssen, wird man sehen – hoffentlich nicht von einem Privatgrundstück.