Essen.. Zwei Männer aus NRW und Rheinland-Pfalz sollen mehrere Hundert seltene Kakteen aus Südamerika nach Deutschland geschmuggelt haben. Den Fall hat jetzt das Zollfahndungsamt Essen veröffentlicht. Den Männern drohen Geld oder sogar Haftstrafen.
Stachlige Souvenirs haben zwei Deutsche verbotenerweise von Reisen aus Mexiko mitgebracht: Mindestens 400 geschützte Kakteen sollen sie geschmuggelt haben, teilte das Zollfahndungsamt Essen am Mittwoch mit. Die Männer aus Pulheim bei Köln und Holzhausen in Rheinland-Pfalz hatten die seltenen Kakteen in Wintergärten und Gewächshäusern angepflanzt, die während einer Durchsuchungsaktion im Februar entdeckt wurden. Grund für den Schmuggel war die Sammelleidenschaft der Kakteenfreunde. "Für solche Pflanzen gibt es keinen Markt", sagt Ulrich Schulze, Sprecher des Zollfahndungsamtes.
In Mexiko hatten die 53 und 73 Jahren alten Männer nach Erkenntnis der Fahnder die Kakteen ausgegraben und in Koffern nach Hause gebracht. Darunter sind Exemplare, von denen nur noch wenige hundert wild wachsen oder die erst 1991 entdeckt wurden. Die gefundenen Kakteen werden nun von Experten begutachtet. "Wahrscheinlich kommen die Pflanzen danach in Botanische Gärten", kündigte Schulze an.
Den Schmugglern drohen Geld- oder sogar Haftstrafen. Bereits im Oktober 2011 wurden sie von den mexikanischen Behörden mit kakteengefüllten Koffern erwischt und konnten erst nach der Zahlung einer Kaution ausreisen. (dpa)