Essen. . Ab Donnerstag geht's um die Wurst: Dann gibt es bundesweit die „Mc Currywurst“ zu kaufen – auch in den neun McDonald’s-Filialen im Essener Stadtgebiet.  Ob das künftig eine ernsthafte Konkurrenz sein kann, ist den umliegenden Imbissbuden Wurst. Sie fürchten den neuen Coup des Fast Food-Riesen nicht.

„Ich liebe es.“ Damit preist Fast-Food-Riese Mc Donald’s gebetsmühlenartig seine Produkte an. „Es“, das sind in diesem Falle Burger, Pommes, Milchshakes – und ab dem 14. Februar auch die „McCurrywurst“. Genauer gesagt: Uli Hoeneß’ Würstchen. Als dessen bayrische Variante der Currywurst ausgerechnet in einer Dortmunder Filiale der Kette werbeträchtig vorgestellt wurde, empörte sich so manch eingefleischter Ruhri. Konkurrenz für sein Kulturgut? Sind die fetten Jahre für seine Pommesbude „umme Ecke“ jetzt vorbei? Das sehen Essens Imbissbuden-Betreiber anders. Was McDonald’s da versucht, ist den meisten ziemlich Wurst.

„Konkurrenz gibt’s für uns nicht"

„Die lehnen sich ganz schön weit aus dem Fenster“, lacht Bodo Thomat und gestikuliert dabei drohend mit seiner Grillzange. Um kurz nach zwölf hat er an seinem „Media Markt Imbiss“ schon gut ein Dutzend Currywürste unter die Leute gebracht. Seine Kunden fahren längst nicht nur zum Waschmaschinen-Kauf oder Baumarkt-Besuch den Parkplatz an der Gladbecker Straße an. Denn zumindest im Currywurst-Ranking der „Bild“-Zeitung erreichte Thomats Kreation einst den ersten Platz. „Wer im Ruhrpott ‘ne Currywurst essen will, der wird doch nicht zu McDonald’s fahren“, ist er nach knapp zehn Verkaufsjahren am Standort überzeugt und verweist stolz auf den besagten Zeitungsartikel in der Fensterscheibe.

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Auch im „Hafengrill“, der unter Pommesbuden-Gourmets längst als wahre Institution gilt, zeigt man sich völlig unbeeindruckt: „Konkurrenz gibt’s für uns nicht“, teilt die junge Verkäuferin an der Hafenstraße mit, während sie neue Fritten ins Fett schmeißt und die nächsten zig Bestellungen aus der Warteschlange aufnimmt.

„Currywurst Pommes mit doppelt Mayo!“ Das bestellt innerhalb der nächsten fünf Minuten so ziemlich jeder Gast. „Dat geht hier mittags imma so“, rufen einige Stammkunden – offenkundig bei den Essener Entsorgungsbetrieben beschäftigt – aus den hinteren Reihen. „Uns gibt’s hier schon seit über dreißig Jahren“, lässt die Dame hinter der Theke noch verlauten, bevor sie aber nun wirklich weiterarbeiten müsse. Die griechischen Ursprünge der Imbissbude lassen sich nicht nur am antik anmutenden Akropolis-Chic der Einrichtung erahnen. Auf der Speisekarte finden sich neben dem Kassenschlager Currywurst (für 1,80 Euro) auch Gyros-Teller und andere Grillspezialitäten.

Von Stammkunden leben

Ans andere Ende der Hafenstraße, in den Schnellimbiss an der Ecke Bottroper Straße, ist die Nachricht über die geplante Wurst-Invasion dagegen noch gar nicht vorgedrungen. „Die Wurst ist bei uns fast nur Nebensache“, erklärt Betreiber Ramazan Güzelant, während er zwei Hähnchenteller in die spärlich eingerichtete, dunkle Sitzecke bringt. Nicht immer sei es allerdings so ruhig hier. Wenn Rot-Weiss spiele, könne er sich kaum retten vor Kunden. Bis zu McDonald’s würden die in solchen Fällen bestimmt nicht laufen. Ohnehin lebe er vor allem von Stammkunden. „Die meisten kenne ich mit Namen, nach fast zehn Jahren, die ich den Laden hier führe.“ Wie lange das Lokal vorher schon existierte, wisse er nicht, „bestimmt seit 1930“. Renoviert habe er (zumindest außen) bislang nicht. „Es kommt ja auf die inneren Werte an“, lacht Güzelant.

Von innen, so meint man, scheint auch in der „Frintroper Grillstation“ die Zeit stehen geblieben zu sein. Passend zu den roten Außenmarkisen („Familienbetrieb seit 1967“) setzt man hier auf moosgrüne Polsterecken und Deckenlampen, wie sie sonst nur noch in Ommas Wohnzimmer zu finden sind. Dass die „Currywurst brutal“ für 2,40 Euro vom 3 Euro teuren Fast-Food-Giganten kaum Konkurrenz befürchten muss, lässt die Schlange bis auf den Bürgersteig vermuten. Und dass der Stammkunde, geschätzt Anfang 70, demnächst zu McDonald’s spaziert und seine vorbestellte Portion mit den Worten „bin wie immer begeistert“ und 90 Cent Trinkgeld honoriert, ist zumindest eine sonderbare Vorstellung.

Eine Frage der Qualität

Kommentarloses Kopfschütteln erntet man auch in Rüttenscheid auf den Hinweis, dass eine Fast-Food-Kette ab jetzt bundesweit in Currywurst macht. „Wie soll eine Wurst schmecken, die seit Stunden verzehrbereit in der Pampe liegt?“, fragt sich Hartmut Schäfer. In seinem Imbiss „Currywurst und mehr“ an der Rü verbringen nicht nur Mitarbeiter von Steag, Stadtwerken und Folkwang seit sieben Jahren ihre Mittagspause. Schäfer sieht keine Chance für die Hoeneß-Wurst: „Wir machen die Soßen selbst, die Wurst kommt frisch vom lokalen Metzger.“ Diese Qualität finde man garantiert nicht beim US-Schnellrestaurant.

Qualität, das ist auch beim „City Grill Nieding“ in Kupferdreh das Schlüsselwort. In der anliegenden Metzgerei produziert Metzgermeister Horst Nieding mit 77 Jahren noch selbst seine Wurst. „Wir machen hier nix maschinell“, sagt Josefine von Hach, „die Soßen kochen wir noch vom Knochen ab“. Das Fast-Food Produkt könne nicht besser sein als die „Curry King“ aus dem Supermarkt. Wie das Konkurrenz sein soll, kann sich die Dienstälteste im Grill nicht erklären. Ab Valentinstag muss der Konsument entscheiden: neues Glück oder olle Ruhrpottromantik. So oder so, Liebe geht durch den Magen.

Mario Barth serviert McCurrywurst

Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale  Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt.
Der Berliner Comedian Mario Barth hat am Donnerstag (7. Februar 2013) in der McDonald's-Filiale Dortmund-Kley die neue McCurrywurst vorgestellt. © Sascha Steinbach/Getty Images
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