Essen. Die Sparkasse Essen schiebt Dieben von Kartendaten einen Riegel vor: Sie hat seit einigen Wochen rund 300.000 EC-Karten ihrer Kunden geblockt. Geldabheben in manchen Ländern der Welt ist damit nicht mehr so ohne Weiteres möglich. Zuletzt hoben Kriminelle aus Kolumbien ab.

Die Sparkasse Essen will kriminellen Dieben von Kartendaten das Handwerk erschweren. Seit einigen Wochen hat das Geldinstitut sämtliche EC-Karten seiner Kunden für ausgewählte Länder geblockt. Das heißt: Man kann damit aus diesen Regionen der Welt kein Bargeld an Automaten mehr abheben. Unter anderem auch in den USA. Falls Kunden in diese Länder reisen, müssen sie die Karte dafür vorher freischalten lassen. Betroffen sind rund 300.000 EC-Karten der Sparkasse.

Daten landen im Ausland

Die Sparkasse reagierte damit nach eigenen Angaben auf mehrere Fälle von Datenklau (Skimming) am Automaten, die im Herbst vergangenen Jahres auftraten. Die Täter manipulieren dabei Geldautomaten, um Kartendaten und Geheimzahl auszulesen. Die gestohlenen Daten werden ins Ausland geschickt, wo dann Kriminelle damit Karten fälschen und Geld abheben.

Laut Sparkassen-Chef Hans Martz kamen die Abhebungen zuletzt vor allem aus Kolumbien - meist erst Wochen nach dem Ausspähen der Daten in Deutschland. Teilweise seien Sparkassen-Kunden so um 5000 bis 15.000 Euro gebracht worden. Den Schaden in solchen Fällen bekommen die Betroffenen allerdings über den Sicherungsfonds der deutschen Banken ersetzt.

Zwei EC-Karten zur Sicherheit empfohlen

In den üblichen Urlaubsländern wie Österreich, Schweiz, Spanien oder Italien müssen sich die Sparkassen-Kunden keine Sorgen machen. In diesen Regionen sind die Barabhebungen automatisch freigeschaltet. Wer aus Sicherheitsgründen sämtliche Abhebungen aus dem Ausland sperren lassen will, „für den bieten wir diesen Service auch an“, so eine Sprecherin. Was jedoch nicht geht: gesperrte Länder unbefristet freizuschalten.

Um keine Probleme im Ausland zu bekommen, rät die Sparkasse ihren Kunden zu einer zweiten Karten, einer Kreditkarte mit Pin.

Das Geldinstitut hat nach eigenen Angaben die Überwachung der Geldautomaten verschärft. Allerdings sind die Täterbanden meist deutschlandweit aktiv. „Wir haben zum Teil gestochen scharfe Fotos von den Tätern, die die Automaten manipuliert haben“, sagte Martz. Die Täter zu finden ist wegen ihres großen Aktionsradius’ ungleich schwerer. Vor mehr as zwei Jahren gelang der Polizei Essen jedoch ein großer Schlag gegen Skimming-Banden.