Eisiger Wind peitschte den Jecken gestern in die Gesichter. Sie ließen sich davon aber nicht den ersten Höhepunkt des Essener Straßenkarnevals verderben: Kostümiert pilgerten sie entweder zu Fuß oder in gut gefüllten Trams und U-Bahnen vom Hauptbahnhof nach Rüttenscheid. Wärmende Ganzkörper-Verkleidungen waren dort der Hit – ob als Giraffe, Löwe oder Drache bei den Kleinsten, oder als rosarote Schweinchen, Bananen oder Pilze bei den Erwachsenen. Um 13.11 setzte sich der Tross am Messeparkplatz in Bewegung und schlängelte sich über den Grugaplatz, die Rü, Klara-, Friederiken-, Brunnen- und Hohenzollernstraße sowie die Huyssenallee zur Freiheit am Hauptbahnhof.

Jede Menge Kamelle, Popcorn und Schokoriegel regneten von den Wagen auf die Bürgersteige herab. Politische Botschaften waren eher spärlich gesät, Gesellschaftswagen bestimmten das Bild. Von rund 180.000 Besuchern entlang der Strecke ging Oliver Weiß aus, der Sprecher des Festkomitees Essener Karneval. Zufrieden war auch Polizeisprecher Peter Elke: „Alles ruhig geblieben.“ Viele Jecken machten sich danach zum zweiten Höhepunkt auf: dem Kupferdreher Rosenmontagszug, wo Zehntausende feierten.