Eher schleppend begann der 39. Volkskarneval des Essener Karnevalsverein in der Grugahalle. Zwar war der Saal gut gefüllt, aber zunächst war kaum jemand der Gäste zum Schunkeln zu bewegen.

Glücklicherweise blieb dies nicht lange so: Als Rosita, auch die Kölsche Nachtigall genannt, auftrat wendete sich das Blatt. Einen Karnevalsklassiker nach dem nächsten gab sie zum Besten und löste damit Begeisterung bei den Gästen aus. Alle tanzten, sangen und schunkelten. Eine der ersten, die mit ihrem Ehemann einen flotten Discofox aufs Parkett legte war Petra Endrich: „Die Musik ist super, da mussten wir einfach tanzen.“ Sie kam sogar extra aus Gelsenkirchen her, um in Essen noch einmal zu feiern. In den nächsten Tagen wird sie weitere Sitzungen besuchen und natürlich darf ein Rosenmontagszug auch nicht fehlen: „Man wird Karneval einfach nie überdrüssig. Ich liebe es einfach“,freute sie sich. Angeheizt durch die Kölsche Nachtigall sah man schon bald die ersten Polonaisen durch das Publikum ziehen. Einige Jecken tanzten auf den Stühlen und klatschten übermütig im Takt der Musik.

Auch das Stadtprinzenpaar wurde freudig empfangen. Mit einem sehr untypischen Karnevalslied zogen sie in die Halle ein: Nämlich mit dem Nummer- Eins-Hit des Koreaners Psy: Gangnam Style. Die Halle tobte, alle tanzten mit: „Das ist das modernste und peppigste Prinzenpaar das wir je hatten“, zeigt sich Francisco Sanchez begeistert. Das Prinzenpaar bedankte sich für eine schöne Karnevalssession und präsentierte den neuen Prinzenwagen. Auf diesem waren sie hereingefahren worden. Auch Andreas Avermann ist hin und weg vom Prinzenpaar: „Die beiden sind einfach herrlich.“

Für jeden Geschmack hatte der Volkskarneval etwas zu bieten: Es gab Gardetanz, Büttenredner und Gesang.

Bei einer Veranstaltung, die einen Tag nach Altweiber stattfand, hätte man vermuten können viele müde Gesichter sehen zu können; aber keine Spur davon! Auf dem Volkskarneval wimmelte es nur so vor partywütigen Jecken: „Bei uns ist noch lange nicht Schluss. Ich kann noch länger.“, so Avermann. Auch er hat schon zahlreiche Karnevalssitzungen hinter sich und wird noch bis Rosenmontag durchfeiern.

Andere sind sogar so jeck auf Karneval, dass es ihnen nicht reicht in einem Karnevalsverein Mitglied zu sein, nein, es müssen zwei her: „Schon seit ich denken kann finde ich Karneval einfach super.“, so Michaela Schnadhorst. Mitglied ist sie zum einen im Essener Karnevalsverein und zum anderen im Rüttenscheider Karnevalsverein. Aschermittwoch hat dann auch der letzte Jeck seine Stimme verloren.