Emanzipation hin oder her, eins hat sich für Frauen in den letzten Jahrzehnten nicht geändert – zumindest, wenn man einem Haufen Unterhaltungsliteratur und Fernsehserien trauen darf: Für ein rundum glückliches Leben braucht Frau einen Mann. So dreht sich auch in „Reimanns Family“ alles um die Suche nach dem Richtigen. Garniert wird die Uraufführung, die am Freitagabend um 19.30 Uhr Premiere im Theater im Rathaus feiert, mit allerlei Gute-Laune-Schlagern.

Die Handlung des Stücks bringt Regisseurin Sina Selensky auf den Punkt: „Zwei Frauen, Anfang 30 verzweifeln langsam, weil sie keinen Mann haben – auch die Familien machen immer mehr Druck.“ Was tun die Protagonistinnen, dargestellt von Maren Reimann und Michelle Donner? Ihre unverschämten Familien darauf hinweisen, dass es für moderne Frauen noch andere Dinge im Leben gibt, Karriere zum Beispiel, erfüllende Hobbys oder Freunde? Nein. Sie sehnen sich nach alten Zeiten, in denen alles noch einfacher war. Wo Männer noch Männer waren und Frauen keine Männer.

„Wir wollen die Zuschauer mitnehmen auf eine Zeitreise, von den 50ern bis in die 90er“, erläutert Selensky. Eine Zeitreise, die vor allem hörbar sein wird, denn die Darsteller singen muntere Schlager aus den letzten 50 Jahren: von Roy Black bis Helene Fischer, von„Liebeskummer lohnt sich nicht“ bis „Verdammt ich lieb dich“ reicht das Repertoire.

Damit das Ganze auch optisch gut rüberkommt, wechseln die Darsteller über 20 Mal ihre Outfits. „Eine wahre Kostümschlacht“ verspricht Selensky. Darüber hinaus schwingt das Ensemble auch das Tanzbein – ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen, denn Choreograph Lorant Koncz arbeite stark mit parodistischen Elementen, verrät Selensky: „Wenn unser Schauspieler Roy Black singt, erinnert er von den Bewegungen eher an Jerry Lewis.“