Die Design-Studenten der Folkwang-Uni werden frühestens 2015 auf das Gelände der Zeche Zollverein ziehen können. Denn das Areal, auf dem unter anderem ein Neubau für den Fachbereich Gestaltung errichtet werden soll, wird in den nächsten Wochen europaweit neu zum Kauf ausgeschrieben.
Im September waren jahrelange Verhandlungen mit dem saudischen Scheich Hani Yamani gescheitert. Geplant gewesen waren ein Hotel, Bürogebäude sowie der Hochschul-Neubau.
„Wir benötigen Planungssicherheit“, betont Folkwang-Rektor Kurt Mehnert. „Ich wünsche mir, dass ein Verfahren gefunden wird, in dem zeitoptimiert ein Neubau errichtet werden kann.“
Zu Zeiten des Scheichs war ein Umzug von 690 Design-Studenten für das Jahr 2014 vorgesehen – mit der Verspätungs-Option 2015. „Die zeitliche Verzögerung hat nicht nur Auswirkungen auf die gesamte Folkwang Universität, sondern auch auf die Uni Duisburg-Essen, in deren Räumen sich unsere Gestaltungs-Studenten ja noch befinden“, mahnt Mehnert an.
Nachdem der 140-Millionen-Deal mit dem Scheich im Herbst spektakulär gescheitert war, haben sich sofort mehrere Interessenten gemeldet, die das Projekt entwickeln wollten – es meldeten sich Kandidaten, die nur einzelne Bauabschnitte realisieren wollten, als auch Interessenten für den gesamten Komplex. „Dass Hazy Trading die Pläne nicht verwirklichen konnte, ist für die Folkwang Universität unglücklich, weil jedes geplatzte Investment unglücklich ist“, sagt Mehnert.
Vom Engagement des Scheichs hatte sich die Folkwang-Uni auch eine Kooperation mit Saudi-Arabien versprochen. Die Hochschule verfolgt derzeit eine sogenannte „Internationalisierungs-Strategie“.
Obwohl Yamani aus dem Bauprojekt ausgestiegen sei, sei Saudi-Arabien weiter ein mögliches interessantes Betätigungsfeld für die Hochschule, erklärt Mehnert: „Wir arbeiten unter anderem auch daran, in Saudi-Arabien eine Gestaltungs-Dependance einzurichten. Ein entsprechender Projekt-Antrag auf Beginn des Genehmigungsverfahrens liegt in Saudi-Arabien vor.“