Verkehrsaktionen mir Radlern, Fußgängern und zum Schutz von Kindern hat sich die Polizei für dieses Jahr zur Aufgabe gestellt. Daneben soll die Tempoüberwachung ein großes Thema bleiben. „Mit Sicherheit“ werde es weitere Blitzmarathons geben, sagt Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr: „Diese Aktion hat sich bewährt.“
30.000 Knöllchen für Temposünder hat die Polizei im vergangenen Jahr geschrieben, fast 3000 mehr als im Vorjahr. Die von Bürgern seit dem Sommer vorgeschlagenen Kontrollpunkte zur Tempoüberwachung („Wutpunkte“) hat die Verkehrsdirektion der Polizei inzwischen „zu 95 Prozent abgearbeitet“, sagt Hauptkommissar Detlef Bardeck. „Es waren tatsächlich Stellen dabei, die wir noch nicht kannten.“
Tempoüberwachung bleibe weiter ein wichtiges Thema, sagt Bardeck. Zwar rangiert Geschwindigkeit unter den Hauptunfallursachen nur auf Platz vier. Aber: „Unfälle haben immer mit Geschwindigkeit zu tun“, sagt Bardeck. „Je höher das Tempo, desto schwerer der Unfall.“
Auch bei der Bekämpfung der Kinderunfälle, strategisches Ziel der Polizei mindestens bis 2016, spielt Geschwindigkeitsmessung eine wichtige Rolle. Es werde wieder Schwerpunktkontrollen vor Schulen und Kindertageseinrichtungen geben, bei denen die Beamten auch auf die Einhaltung der Gurtpflicht achten werden. Mehr als 14.000 Verwarnungen erteilten die Beamten im vergangenen Jahr wegen Verstößen in Sachen Gurtpflicht und Kinder-Rückhaltesysteme. „Kaum ein Autofahrer wird sich noch darauf berufen können, er habe auf der Rückbank keine Möglichkeiten zur Kindersicherung“, sagt die Polizeipräsidentin. „Die letzten solcher Modelle sollten mit der Abwrackprämie vom Markt genommen worden sein.“ Sechs Schwerpunktaktionen zum Schutz von Kindern hat die Verkehrsdirektion schon geplant.
Die Zahl der Unfallfluchten ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Aber immer noch gibt es im Bereich des Polizeipräsidiums rund 16 Unfallfluchten am Tag. Die Aufklärungsquote bei Unfallfluchten mit Verletzten hat die Verkehrsdirektion im vergangenen Jahr auf 69 Prozent gesteigert. Hier ist die Polizei auf die Mithilfe der Bürger angewiesen, appelliert Detlef Bardeck: „Wenn der Unfallfahrer flüchtet, ist das Opfer in der Regel nicht in der Lage, sich etwa das Kennzeichen zu merken. Die Aufklärung solcher Fälle hängt entscheidend von Zeugen ab.“