Der teilweise Neubau der Messe Essen („Ertüchtigung“) wird entgegen der ursprünglichen Tagesordnung in der heutigen Ratssitzung keine Rolle spielen. Darauf haben sich nach Angaben von Teilnehmern alle Ratsfraktionen gestern bei Oberbürgermeister Reinhard Paß geeinigt. Vor allem Grüne und Linke wollten die Ratssitzung eigentlich nutzen, um die Querelen rund um die Frage zur Sprache zu bringen, ob die maximal 123 Millionen Euro nun ausreichen für die Umsetzung der Baupläne oder nicht. Wie berichtet, halten einige am Verfahren beteiligte Architekten das Vorhaben für stark unterfinanziert, was namentlich die Grünen aufschreckte. Zum jetzigen Zeitpunkt seien allerdings keine Antworten zu erwarten auf Fragen, die sich in der Tat stellten, sagte Grünen-Fraktionschefin Hiltrud Schmutzler-Jäger gestern. „Was wir brauchen, sind belastbare Fakten.“ Die will der OB in der Mai-Sitzung des Rates präsentieren. Bis Ende April will die Messe ihre Detailplanung fertig haben, aus der dann hervorgeht, was man sich im Rahmen der Ertüchtigung wirklich leisten kann.
Der OB informierte auch über die zeitlichen Abläufe von Messe-Personalfragen. Über die Verlängerung des Vertrags von Messe-Geschäftsführer Frank Thorwirth müssen Rat und Aufsichtsrat bis Ende Februar befinden, beim zweiten Geschäftsführer Egon Galinnis endet die Frist im August. Beide sind in den Ratsfraktionen nicht unumstritten, allerdings gilt der Versuch, parallel zum baulichen auch einen personellen Neuanfang zu wagen, einigen Entscheidern als zu ehrgeizig.