In einem offenen Brief an die Bürger in Rüttenscheid, Rellinghausen, Stadtwald und Bergerhausen haben sich die Essener SPD-Bundestags-, Landtags- und Europa-Abgeordneten wenige Tage vor dem Bürgerentscheid für die Umbenennung der Von-Seeckt- und Von-Einem-Straße ausgesprochen. „Straßen, Plätze, Wege und Boulevards werden benannt nach Menschen, die nachweislich etwas für die Menschheit getan haben, die für Demokratie eintraten, die für Menschenrechte kämpften, die herausragende künstlerische oder wissenschaftliche Leistungen erbrachten“, schreiben Petra Hinz und Rolf Hempelmann (Bundestag), Dieter Hilser, Britta Altenkamp, Thomas Kutschaty und Peter Weckmann (Landtag) sowie Jens Geier (EU). Nirgendwo gebe es Orte, die nach „Feinden der freiheitlichen Ordnung“ benannt seien, zu denen die SPD-Politiker die Generäle Hans von Seeckt und Karl von Einem zählen. „Die beiden Generäle verdienen keine Ehrung, sie haben sie nie verdient.“ Es gelte deshalb, diese Ehrungen zurückzunehmen und die vor 1937 geltenden Straßennamen Irmgardstraße und Ortrudstraße wieder zu reaktivieren.
Der Bürgerentscheid findet am kommenden Sonntag statt. Wahlberechtigt sind rund 46 000 Bürger.