Das Helmholtz-Gymnasium (Rüttenscheid) hat das Thema „Berufsorientierung für Achtklässler“ jetzt neu und besonders aufwändig umgesetzt. Beteiligt waren 19 externe Experten, die für einen Tag an die Schule kamen. Das Programm war für alle 105 Schüler der Stufe verpflichtend. Schulsozialarbeiter der Jugendhilfe Essen ermunterten die Schüler, in eigener Sache nachzudenken – eigene Stärken und Schwächen zu analysieren. „Sie sollen das auch zu Hause fortsetzen“, sagt Sozialarbeiterin Carina Droste, „und ihre Eltern oder Freunde fragen: Was kann ich besonders gut?“

Außerdem standen Vertreter verschiedener Branchen in „Speed-Datings“ Rede und Antwort – ein Architekturprofessor, eine Wirtschaftswissenschaftlerin, ein Maschinenbauer, ein Raumplaner – und andere. „Wir Lehrer könnten nie so kompetent und authentisch von Berufsbildern berichten“, erklären die Mittelstufen-Koordinatorinnen Ulrike Fels-Hinterwälder und Anke Berresheim. Schulen sind dazu verpflichtet, in der Mittelstufe mit „berufsorientierenden Maßnahmen“ die Schüler auf das wahre Leben vorzubereiten. „Man kann damit nicht früh genug anfangen“, sagen die Lehrerinnen. Ob das Thema auch im nächsten Jahr so aufwändig umgesetzt werden kann, ist offen: Die meisten Schulsozialarbeiter, die gestern am Helmholtz waren, haben nur befristete Verträge. „Das Konzept bleibt aber in der Schule“, sagt Carina Droste.