Mit einem Großeinsatz ist der Bundespolizei gestern im Auftrag der Staatsanwaltschaft Essen ein Schlag gegen eine international agierende Schleuserbande gelungen. In Essen durchsuchten Bundespolizisten Wohnungen und Geschäfte in der Stadtmitte, in Werden, Südostviertel, Schönebeck und Holthausen. Dabei vollstreckten sie einen Haftbefehl und stellten Drogen, Datenträger und knapp 40 000 Euro Bargeld sicher.

In den Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt durchsuchten insgesamt etwa 500 Einsatzkräfte 37 Wohnungen und Geschäftsräume. Die Ermittler vollstreckten elf Haftbefehle im In- und Ausland und stellten umfangreiche Beweismittel sicher. Auch die Spezialeinheit GSG 9 war im Einsatz, weil es Hinweise gegeben haben soll, dass einer der Verdächtigen bewaffnet sein sollte.

Die Ermittlungen werden seit April letzen Jahres durch die Bundespolizei in Berlin geführt. Die Ermittler werfen den 34 Beschuldigten vor, als Teil einer international vernetzten Schleuserorganisation in 127 Fällen mindestens 270 Personen nach Deutschland oder andere Mitgliedsstaaten des Schengener Abkommens geschleust zu haben. Der Schleuserlohn der Schlepper betrug jeweils zwischen 4500 und 17 000 Euro.