Der Streit um die „Von-Straßen“ in Rüttenscheid treibt komische Blüten. Manch ein Beobachter fürchtet, dass die Entscheidung zwischen Mädchen und Generälen nur der Anfang einer Umbennenungs-Orgie sei – zur Freude des umtriebigen grünen Ratsherrn Walter Wandtke. Der Kreativität, welche Bezeichnungen politisch anstößig sind, sind jedenfalls keine Grenzen gesetzt – das könnte man jedenfalls meinen, wenn man bedenkt, was NRZ-Leser Lothar Wolbring der Redaktion per Brief vollmundig vorschlug:

„Mehr als zwanzig Jahre habe ich in der Herkulesstraße gewohnt. Es ist ein Skandal, eine Straße nach einem so gewalttätigen Menschen zu benennen. Schon als Jugendlicher hat er seinen Musiklehrer mit der Leier erschlagen, weil er einen anderen Musikgeschmack hatte. Später hat er in geistiger Umnachtung einen seiner besten Freunde von einer Stadtmauer geworfen und seine erste Frau im schizophrenen Schub umgebracht.

Auch wenn seine Lebensleistung (sofern man bei Unsterblichen davon sprechen kann) beachtlich war, sollte man solche Menschen nicht nachträglich noch verehren. Für die nächsten Namensgebungen schlage ich die Teletubbies vor, die sind freundlich und friedlich.“