Der Ärger über die städtischen Zwangsferien zeigt Wirkung: In den nächsten Weihnachtsferien könnte ein Schwimmbad geöffnet bleiben. „Wir haben die Verwaltung beauftragt, das zu prüfen und setzen das Thema vor den Sommerferien wieder auf die Tagesordnung“, sagte der Vorsitzende des Sportausschusses Klaus Diekmann (CDU) nach der Sitzung in dieser Woche.

Um Personalkosten einzusparen, macht die Stadtverwaltung seit 2010 von Weihnachten bis Neujahr Betriebsferien: Überstunden und Resturlaub werden abgebaut, nur Notdienste sind besetzt. Vor allem Familien hatte geärgert, dass auch alle Bäder schließen. Wie groß das Interesse ist, zeigte sich am Wochenende 29./30. Dezember, an dem das Rüttenscheider Schwimmzentrum öffnete: Mit Besucherzahlen von 724 (Sa) und 666 (So) lag man über Vergleichszahlen von Mitte Dezember.

Dass das populäre Bad überhaupt an dem Wochenende mitten in den Betriebsferien öffnen konnte, war wohl nur einer interpretationsfähigen Anweisung der Verwaltung zu verdanken: Die war von der 5-Tage-Woche typischer Mitarbeiter ausgegangen und hatte die Ferien nur für Werktage ausdrücklich angeordnet.

Dem Leiter der Sport- und Bäderbetriebe, Kurt Uhlendahl, wäre es jedenfalls recht, wenn man den Schwimmfans zum Jahresende 2013 mehr Badezeit anbieten könnte: „Bei uns hatten sich dazu eine große Zahl von Nutzern gemeldet.“ Und nicht nur denen habe es an Verständnis für die Schließung gefehlt. „Auch der ein oder andere unserer Leute hat gefragt: Warum machen wir zu, wenn unsere Kunden frei haben?“ Schließlich gehe es ja nicht darum, das Personal an den Feiertagen einzubestellen; die sollen tabu bleiben.

Die Hoffnung, durch hohe Besucherzahlen die Kosten zu decken, muss Uhlendahl indes enttäuschen: „Eine Kostendeckung ist bei Bädern über die Eintrittspreise nie zu erreichen.“ Umgekehrt würden sich die Energiekosten etwa fürs Schwimmzentrum aber auch kaum erhöhen, wenn es in den Ferien öffnete: Als Bundesleistungsstützpunkt werde es ohnehin durchgehend zum Training genutzt. Bleiben die Einsparungen beim Personal, die Uhlendahl nicht kleinreden will. „Trotzdem wollen wir für diese Weihnachten einen Vorstoß machen, der auch den Bürgern entgegenkommt.“